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Wie es dazu kam, dass ich als Blogger zum Autor wurde und wie das mit der Erstellung des ADAC Reiseführer Schwarzwald so alles ablief, verrate ich dir in diesem Artikel, der die letzten 12 Monate von der Idee bis zur Veröffentlichung beleuchtet.
Übersicht
Ein überraschendes Angebot
Kurz vor meiner Südafrika Reise im Juli 2017 erhielt ich eine spannende E-Mail aus der Redaktion des ADAC Reiseführers. Ich wurde gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, den ADAC Reiseführer Schwarzwald als Autor zu übernehmen.
Mein erster Gedanke: Wow!
Das Angebot hat mich erstmal ziemlich geplättet – denn klar, dass das perfekt zur Ausrichtung meines Blogs passt und eine riesen Chance darstellt, in der Region deutlich bekannter zu werden, war mir sofort bewusst.
Trotzdem habe ich da erst einmal in Ruhe drüber schlafen müssen, da damit ja auch durchaus entsprechender Zeitaufwand einhergeht. Ich bin ja schon froh, dass Vollzeitjob, Familie und Blog unter einen Hut passen.
Wenn ich zusage, würde ich bis Ende November Zeit haben, den bereits bestehenden Text der Vorgängerversion zu überarbeiten und zu aktualisieren. Da ich im August komplett unterwegs war, hieß das also 3 Monate Zeit.
Hinzu kommt, dass ich bisher noch nie professionell für eine Redaktion gearbeitet habe. Beim Bloggen bin ich mein eigener Chef, Autor, Lektor, Layouter und Publisher in einem. Hier würde das sicher anders laufen.
Traue ich mir das zu?
Die Entscheidung
Ich habe mir daher die Entscheidung nicht leichtgemacht und natürlich auch meine Familie dabei einbezogen. Uns allen drei war klar, dass das bedeuten würde, dass da einiges an Zeit auch an Wochenenden für draufgehen würde und die Familie ein wenig zurückstecken müsste. Aber da ich die beste Familie der Welt habe und uns allen bewusst war, dass dieser Reiseführer geradezu perfekt in meine Strategie hinsichtlich meines Blogs passt, stand schnell fest, dass ich das Angebot annehmen werde.
Hätte meine Familie dagegen gestimmt, hätte ich genauso abgelehnt, wie wenn es um eine andere Region als den Schwarzwald gegangen wäre.
Autor der ADAC Reiseführer Schwarzwald zu sein, wird sich sicher später an der ein oder anderen Stelle auszahlen – zumal wir im Schwarzwald gern in Zukunft auch vermehrt Hotels und Restaurants testen wollen.
Hinzukommt, dass die notwendigen Recherchen für den Reiseführer natürlich auch meinem Blog zu Gute kommen, in dem ich viele der Informationen ebenfalls verarbeiten kann.
Und noch ein Gedanke spielte bei der Entscheidungsfindung eine Rolle. Ich wollte schon immer mal ein Buch schreiben! Okay, zugegeben, an einen Kompaktreiseführer hatte ich dabei weniger gedacht, aber Buch ist Buch. Und seinen eigenen Namen auf Amazon & Co. als Autor zu lesen, ist schon irgendwie eine sau coole Sache!
Lange Rede, kurzer Sinn – keine 2 Wochen später war der Vertrag unterschrieben.
Ich würde also Autor werden!
Ein Exposé erstellen
Der erste Schritt bestand nun darin, ein Exposé zu erstellen, das den Aufbau des Reiseführers wiedergibt und wesentliche Inhalte festlegt. Dazu zählen dann auch diverse ADAC Tipp und Empfehlungskategorien, spezielle Hotels, Erlebnisse und natürlich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an den entsprechenden Orten. Um das zu bewerkstelligen bekam ich ein entsprechend ausführliches Briefing mit vielen Informationen, durch das ich mich zunächst durcharbeiten musste.
Das Exposé schaffte ich dann sogar noch vor meiner Reise Ende Juli abzugeben, so dass ich nach Rückkehr im September direkt loslegen konnte.
Zu meinem Glück handelte es sich um eine Teilneuschreibung, so dass ich etwa 40% der bisherigen Texte des Reiseführers übernehmen durfte, wenngleich ich diese natürlich auch aktualisieren musste. Der Plan ist aber, diese bereits in der nächsten Auflage komplett mit eigenen Texten zu ersetzen – schließlich soll es sich – so auch von der Redaktion gewünscht – um ein langfristiges Engagement und Begleiten des ADAC Reiseführer Schwarzwald handeln, den ich nun Schritt für Schritt übernehme.
Da mir das Exposé bis auf wenige Kleinigkeiten von der Redaktion bestätigt wurde, legte ich direkt Anfang September los. Ab da stand ich in engeren Kontakt mit der Redaktion, mit der auch immer mal wieder die eine oder andere Änderung besprochen wurde. Im Wesentlichen hatte ich aber erst einmal die 144 Seiten des Reiseführers eigenständig zu erarbeiten. Entsprechend meinem Exposé bestanden diese aus 3 Kapiteln mit jeweils rund 10 Orten und einem allgemeineren A-Z Teil.
Aufgeteilt habe ich den Schwarzwald einfach in Nordschwarzwald, mittleren Schwarzwald und Südschwarzwald. Ein paar kleinere Diskussionen gab es um den Kaiserstuhl, der für mich eigentlich nicht mehr wirklich zum Schwarzwald gehört. Da er aber in der Nähe liegt, eine schöne Region ist und ähnlich dem Markgräfler Land durchaus zu den Ausläufern gezählt werden kann, hat er es schließlich doch in den Reiseführer geschafft.
Das Manuskript
Auch zum Manuskript bekam ich nun ein sehr detailliertes Briefing, das mir unter anderem vorgab, welche Seiten, welche Abschnitte und welche Zusatzkästen oder Einschübe zu erstellen sind, welche Kapitel wie gestaltet werden müssen und natürlich wie viele Zeichen die Texte haben müssen. Aber auch zum sprachlichen Stil, zur Rechtschreibung und Zeichensetzung etc. bekam ich genaue Vorgaben.
Im nächsten Schritt habe ich dann meine entsprechenden Kapitel recherchiert und diese dann ganz frei heruntergeschrieben bzw. umgeschrieben, wo ich entsprechend vorhandene Texte verwenden konnte.
Im folgenden Schritt ging es dann ans Kürzen, was sich überraschenderweise als echte Herausforderung herausstellte. In so einem Kompaktreiseführer bleibt tatsächlich wenig Raum für Ausschmückungen und Umschreibungen, wie ich sie zum Beispiel gern auf meinem Blog nutze.
Um jeweils auf die geforderte Anzahl an Zeichen zu kommen – ich musste einige meiner Texte quasi wieder halbieren – brauchte es einiges an Kreativität und Pragmatismus. Letztlich musste ich auch die ein oder andere Sehenswürdigkeit oder ganze Orte herausnehmen, um alle Vorgaben zu erfüllen. Und das war an der einen oder anderen Stelle durchaus schmerzhaft. Hinzu kommt, dass die Zeichenzahl pro Seite relativ strikt festgesetzt ist – gar nicht so einfach, immer exakt auf die entsprechende Zahl zu kommen.
Das Gute aber ist, all die herausgestrichenen Informationen gehen nicht verloren, denn natürlich werde ich die auf meinem Blog verarbeiten. Dabei sei angemerkt, dass ich keine Texte des Reiseführers einfach übernehmen darf. Alles, was auf dem Blog erscheint, wird also von mir um- und neugeschrieben – aber die darunterliegenden Fakten bleiben natürlich die gleichen. Der ein oder andere hat vielleicht schon die neue Serie „Schwarzwald kompakt!“ entdeckt, in der ich einzelne Orte im Schwarzwald wie Hinterzarten oder Badenweiler näher vorstelle und die aus diesem Kontext heraus entstanden ist.
Im September und Oktober sahen meine Tage also im Grunde immer wie folgt aus: 9 Stunden arbeiten, heimkommen und dann täglich ca. 3 Stunden am Reiseführer arbeiten, ohne Familie und Blog allzu sehr zu vernachlässigen. Im Blog, auf dem ich zu diesem Zeitpunkt drei Artikel pro Woche veröffentlicht hatte, setzte ich die zeitlichen Abstände entsprechend etwas höher, so dass nun nur noch maximal zwei Artikel in der Woche erschienen. Glücklicherweise hatte ich zu dieser Zeit rund 18 quasi fertige Artikel auf Halde, so dass ich diesen Rhythmus gut beibehalten konnte.
Auch an den Wochenenden ging die ein oder andere Stunde dafür drauf – alles in allem kam ich aber gut und schnell voran, so dass ich sehr pünktlich und sogar vor der Zeit im November mein Manuskript einreichen konnte.
Damit war die Hauptarbeit geschafft!
Lektorat & Nacharbeiten
Die Zeit war schon recht stressig, bereut habe ich meine Entscheidung für den Reiseführer aber nie. Ich denke, ich habe das ganz gut hinbekommen. An der Stelle aber trotzdem nochmal ein riesen Dankeschön an meine Familie für viel Geduld und Verständnis!
In den nun kommenden Wochen nahm ein Lektorat mit mir Kontakt auf und hakte an der ein oder anderen Stelle ein wenig nach, wenn Textpassagen verändert, angepasst oder Bildunterschriften geschrieben werden mussten. Im Großen und Ganzen waren das aber stets recht schnell zu erledigende Zusatzarbeiten, die keinen großen Aufwand mehr darstellten.
Von Zeit zu Zeit bekam ich dann vom Lektorat den entsprechenden Zwischenstand mit fertigem Layout, an dem ich selbst keinen Anteil oder Einfluss habe. Einerseits mache ich so etwas zwar gern, andererseits hätte das aber tatsächlich den für mich vertretbaren Zeitrahmen gesprengt. Gleiches gilt auch für Fotos, wobei ich hier natürlich gern meine eigenen Fotos hätte einfließen lassen. War aber leider nicht möglich.
Finanzielles
Wer übrigens glaubt, dass man mit solch einem Reiseführer reich wird, der irrt. Rein finanziell hat sich für mich der Aufwand kaum gelohnt. Wenn ich die aufgewandte Zeit dagegen rechne, dann komme ich auf einen Stundenlohn, der deutlich niedriger liegt, als der Betrag, den ich bspw. für Kooperationsartikel auf meinem Blog ansetze.
Über genaue Beträge darf und möchte ich nicht sprechen, aber letztlich bin ich an jedem verkauftem Exemplar nur mit einem sehr kleinen Betrag beteiligt. Finanztechnisch habe ich von der Redaktion bei Aufnahme der Arbeit und nach Abgabe des Manuskriptes jeweils 50% eines vereinbarten Vorschusses ausgezahlt bekommen, der später mit den entsprechenden Verkaufserlösen verrechnet wird. Ich glaube aber nicht, dass diese deutlich über der Höhe des Vorschusses liegen werden.
Dass ich damit nicht reich werde, das war mir von Anfang an aber klar. Aus ausschließlich finanziellen Gründen hätte ich dem auch nie zugesagt. Aber als Blogger, mit Schwerpunkt Südbaden und Schwarzwald hätte es quasi kein besseres Angebot geben können, als Autor eines Schwarzwald Reiseführers zu werden – einer Region, die ich über alles liebe und als Heimat betrachte!
Ich finde das super genial und bin stolz auf meinen ersten Reiseführer, der nun seit Juni im Handel erhältlich ist.
Wie es weiter geht
Übrigens arbeite ich sogar schon an der nächsten, erweiterten Version (gelbe Reihe). Diese wird den bisher bestehenden Teil um einen großen Magazinteil erweitern, der komplett aus meiner eigenen Feder stammt und dieses Mal auch ein wenig lebendiger in der Sprache gestaltet sein wird. Das kommt mir als Blogger natürlich sehr entgegen, denn mein natürlicher Schreibstil ist bei weitem nicht so sachlich, wie es im kompakten Reiseführer teils notwendig war.
Der neue Teil wird dann nächstes Jahr erscheinen, wenngleich mein aktueller Abgabetermin für das Manuskript schon wieder ordentlich für Zeitdruck sorgt. Aber ich bin nach wie vor hoch motiviert, denn das ist schon eine coole Sache, von der ich in vielfältiger Hinsicht profitiere.
Beispielsweise habe ich allein schon durch die notwendigen Recherchen viele neue spannende Orte und Erlebnisse im Schwarzwald entdeckt, die ich bisher nicht auf dem Radar hatte. Einiges davon schauen wir uns direkt noch dieses Jahr auf einigen Wochenend-Ausflügen an. Das Wochenende in Oberkirch im Nordschwarzwald vor kurzem war da auch schon so ein Beispiel.
Im Juli oder August geht es dann noch einmal in den Nordschwarzwald, wo ich mich weniger gut auskenne, als im nah gelegenen Südschwarzwald, in dem ich fast überall schon war. Und auch den ein oder anderen spannenden Kontakt hoffe ich mir, durch die Arbeit am Reiseführer, erschließen zu können.
An dieser Stelle auch einen herzlichen Gruß ans Team der Schwarzwald Touristik GmbH, die mich bei der Recherche ein wenig unterstützt hat und mit der ich auf Pressereisen schon viele wertvolle Eindrücke gewinnen konnte, die mir bei der Arbeit am ADAC Reiseführer Schwarzwald weitergeholfen haben.
Inhalt des ADAC Reiseführer Schwarzwald
Was steckt nun also drin, im Reiseführer? Wie schon angedeutet habe ich den Schwarzwald übersichtlich in Nordschwarzwald, mittleren Schwarzwald und Südschwarzwald aufgeteilt. Hinzu kommen aber auch Randgebiete und Ausläufer wie das Markgräfler Land und der Kaiserstuhl. In jedem Kapitel stelle ich dir die in meinen Augen schönsten und spannendsten Orte im jeweiligen Gebiet vor, wobei ich auf die großen Orte wie Baden-Baden, Offenburg und natürlich Freiburg besonderes Augenmerk lege.
Zu allen Orten findest du übersichtlich und kompakt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kurz vorgestellt. Dazu kommen Restaurant- und Hotelempfehlungen. Wie es sich für einen ADAC Reiseführer gehört, gibt es natürlich auch viele Tipps zum Thema Mobilität, Verkehr & Co.
Ein großer A-Z Teil mit allgemeinen Informationen – u. a. auch zum Reisewetter, Nahverkehrsoptionen, wichtigen Rufnummern etc. runden den Reiseführer ab. Tolle Bilder, kleine Karten und übersichtlich gestaltete Tipp-Kästen helfen ebenso, die wichtigsten Informationen schnell zu erfassen, wie die Auflistungen der wichtigsten Tipps und Top-Empfehlungen direkt in der Umschlagklappe.
Auf schöne Wanderungen gehe im Reiseführer allerdings nur sehr knapp und am Rande ein. Sollte darin dein Hauptinteresse liegen, empfehle ich dir, dich einfach auf meinem Blog ausführlich umzuschauen. Da habe ich schon viele schöne Wanderungen und Ausflüge dokumentiert.
Der Reiseführer soll dir – einfach und kompakt – ein toller Einstiegspunkt für das Reisen im wunderschönen Schwarzwald sein. In jede Hosen- oder Jackentasche passend, liefert er die wichtige Informationen und zugleich Anregungen für tolle Ausflüge in die in meinen Augen schönste Region Deutschlands, dem Schwarzwald!
Mein Reiseführer im Handel
Und wenn auch du als Leser mich unterstützen möchtest oder ich dich einfach neugierig auf den Schwarzwald gemacht habe, dann schau doch mal hinein, in meinem ersten, aber sicher nicht letzten Reiseführer:
Update: ADAC Schwarzwald Reiseführer plus
Ab sofort gibt es den Reiseführer auch als Plus Variante mit tollem Magazinteil und großer praktischer Faltkarte. Das Schreiben des Magazinteils hat mir übrigens ganz besonders viel Spaß gemacht!
ADAC Schwarzwald Reiseführer plus*
Über Kritik, Lob, Anregungen und Hinweise freue ich mich übrigens immer sehr!
Und sollten Sie gar ein Hotel oder Restaurant im Schwarzwald führen, Veranstalter eines besonderen Erlebnisses sein oder mich anderweitig auf eine bestimmte, tolle Sehenswürdigkeit hinweisen wollen, dann nehmen Sie doch bitte einfach direkt Kontakt mit mir auf. Dann besprechen wir in Ruhe, ob und wie eine Zusammenarbeit oder ein Test aussehen könnte.
Ich freue mich auf deine / Ihre Nachricht!
Hinweis: Für diesen Artikel wurde ich weder bezahlt, noch ist er Bestandteil meines Autorenvertrages mit dem ADAC. Da er aber nach aktueller Rechtssprechung Eigenwerbung darstellt, ist er entsprechend am Anfang als Anzeige gekennzeichnet.
Hallo Michael,
herzlichen Glückwunsch zu diesem wirklich tollen Projekt! Das klingt nach sehr viel Arbeit, die sich aber voll und ganz auszahlt, wenn man dann erst einmal das fertige Produkt in den Händen hält. Und ganz ehrlich: Viele der investierten Stunden kannst du sicherlich bei Ausflügen mit der Familie in der Heimat wieder nachholen! Ich habe mein Herz ja schon vor längerer Zeit an den Schwarzwald verloren und freue mich auf viele neue Tipps in dieser für mich mit schönsten Region unseres wunderschönen Deutschlands!
Liebe Grüße nach Südbaden
Anke
Ui, ich hab letztens schon gestaunt, als ich den ein oder anderen Artikel über den Schwarzwald zufällig bei euch entdeckt habe. Da haben wir ja ordentlich was gemeinsam in Sachen Herz-verloren :-D
Ganz lieben Gruß zurück!
Hallo Michael,
herzlichen Glückwunsch zu Deinem ersten Reiseführer in Buchform! Du bist mir auf jeden Fall voraus, denn ich habe den ADAC-Band Allgäu zur Bearbeitung für den Relaunch übernommen, der aber erst Anfang Oktober erscheinen wird. Ich musste das Manuskript während der Lektoratsphase übrigens tatsächlich nicht kürzen, sondern längen – ich hatte mich nämlich ganz genau an die Zeichenvorgaben gehalten, und die waren schlicht zu knapp kalkuliert. Wie man es macht, ist es verkehrt :-)
Hihi, ist ja witzig. Dann erstmal Herzlichen Glückwunsch zurück! Ein Grund mehr für mich, mal wieder im Allgäu vorbei zu schauen! ;-)