In diesem Artikel stelle ich dir meine bevorzugten Einstellungen an der Canon 6D Mark II vor und gebe dir Tipps basierend auf meinen Erfahrungen mit der Kamera in den letzten 6 Monaten.

Fotografieren mit der Canon 6D Mark II

Ich fotografiere nun bereits seit einem guten halben Jahr mit der Canon 6D Mark II und habe viele Tausend Bilder mit ihr aufgenommen. Wie immer, dauert es ein wenig, bis man sich an eine völlig neue Kamera gewöhnt, auch wenn ich nun schon einiges an Canon Kameras kenne und besessen habe. Ich habe, denke ich, inzwischen ein ganz gutes Gefühl für meine 6D Mark II entwickelt und möchte dir daher heute ein paar Tipps und meine Empfehlungen für optimale Einstellungen der Kamera geben.

Tipps für optimale Einstellungen der Canon 6D Mark II

Grundsätzlich möchte ich aber gleich darauf hinweisen, dass es nicht „DIE perfekten“ Einstellungen für eine Kamera gibt. Letztlich hat jeder Fotografierende und jeder Fotograf seine eigenen Vorlieben und seinen eigenen Stil. Zudem ist im Grunde jede Lichtsituation, jedes Shooting immer ein wenig anders. Trotzdem gibt es ein paar Einstellungen, die für mich in den meisten fotografischen Situationen sehr gut funktionieren und zumindest meist eine gute Ausgangslage für weitere Einstellungen bieten.

Mein ausführlicher Testbericht zur 6D Mark II

Meine Einstellungen an der Canon 6D Mark II

Ich gehe explizit nicht auf jede Einstellmöglichkeit der Kamera ein, denn viele Einstellungen sind bereits out of the box sehr gut und passend. Wo immer ich etwas angepasst habe oder es für wichtig halte, zu erwähnen, gehe ich auf entsprechende Punkte ein.

Einstellungen im SHOOT Menü

SHOOT1: RAW Format aktivieren

Mit der 6D Mark II solltest du meiner Erfahrung nach immer auch das RAW Bild aufnehmen. Ich bin sogar ganz dazu übergegangen, nur mit RAW Bildern zu arbeiten, obwohl ich eigentlich ein Verfechter vom Fotografieren im JPEG Format bin. Der Grund für mein Umdenken bei der 6D Mark II liegt in den Tiefen. Auf vielen meiner Bilder im JPEG fehlt es mir an Details in den Tiefen, obwohl die Bilder nicht unterbelichtet sind. Das liegt zum einen natürlich daran, dass im JPEG Format nur 8 Bit für die Tonwerte zur Verfügung stehen im Gegensatz zu 14 Bit im RAW Format, aber zum anderen auch an der Art, wie die Bilder intern verarbeitet werden. Bei meiner 7D Mark II sehe ich diese fehlenden Details in den Tiefen auch im JPEG Format deutlich weniger, weshalb mein bevorzugtes Format an der 7D Mark II noch immer das JPEG ist (außerhalb schwieriger Lichtbedingungen versteht sich).

SHOOT1: Auslöser ohne Karte betätigen: Deaktivieren

Es mag Situationen geben, in denen es sinnvoll ist, diese Funktion aktiviert zu haben, aber das Risiko, dass du plötzlich irgendwann nicht bemerkst, dass du gar keine Speicherkarte in der Kamera hast, ist mir persönlich einfach zu groß. Ist diese Option deaktiviert, dann meldet dir die Kamera das Fehlen einer Speicherkarte, wenn du den Auslöser betätigst.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - SHOOT1

SHOOT1: Objektiv Korrekturen: aktiviert

Für jeden, der auch JPEGs als Format nutzt, macht das Aktivieren der Objektiv Korrekturen mehr als Sinn. Natürlich können die Korrekturen auch in der Nachbearbeitung noch eingepflegt werden, aber so ist es einfacher und dank sehr guter Profile macht diese Option einen sehr guten Job in der 6D Mark II.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - Objektivkorrekturen

SHOOT2: ISO – Bereich konfigurieren

Ich persönlich mag stark verrauschte Bilder nicht. Entsprechend habe ich den ISO Bereich auf 100-12.800 begrenzt. Den AUTO ISO Bereich habe ich sogar noch deutlicher eingeschränkt und ihn auf 100-800 konfiguriert. Höhere ISO Werte nutze ich nur bewusst und durch manuelles Einstellen, auch wenn die 6D Mark II ein hervorragendes Rauschverhalten in den Bereichen von 800 bis 6.400 zeigt. Trotzdem versuche ich das Rauschen so niedrig wie möglich zu halten, daher diese enge Begrenzung.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - ISO

SHOOT2: Weißabgleich: Tageslicht

Den Weißabgleich habe ich fast immer auf Tageslicht eingestellt, um möglichst natürliche Bilder aufzunehmen. Die Einstellung bezieht sich jedoch nur auf JPEG Aufnahmen. Im RAW Format kannst du den Weißabgleich ohnehin später noch korrigieren und verändern.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - SHOOT2

SHOOT2: Farbraum Adobe RGB

Ich bevorzuge das Adobe RBG Format für die JPEG Bilder, da dieser einen größeren Farbraum abdeckt, als von der 6D Mark II dargestellt werden können.

SHOOT3: Bildstil: Feindetail 

Normalerweise bin ich großer Fan der Standard Picture Styles. An der 6d Mark II funktioniert der neue Stil „Feindetail“ allerdings wirklich gut. Details und Strukturen werden sehr gut hervorgehoben und die Farben sind auch etwas kräftiger, was ich persönlich sehr mag. Einzig bei Landschaftsaufnahmen wechsle ich in der Regel auf den Stil „Landschaft“ – allerdings nur, wenn ich keinen Pol Filter aufgeschraubt habe. Meiner Erfahrung nach funktioniert der Landschafts Bildstil nicht gut in Kombination mit einem Polfilter, da die Farben wesentlich zu kräftig werden, was gerade bei einem blauen Himmel oft sehr unnatürlich aussieht. Auch die Grüntöne werden dann in der Regel einfach zu kräftig.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - SHOOT3

SHOOT3: Tonwert Priorität: aktiviert

Ich mag die Funktion schon seit ich mit der 7D Mark II fotografiere, denn sie verhindert vor allem in den hellen Bereichen recht zuverlässig das Ausfressen der Lichter. Vorsicht ist allerdings bei dunklen Motiven, am Abend oder beim Einsatz hoher ISO Werte geboten. Hier führt die Funktion schnell zum Verlust von Details in den Tiefen. Da würde ich die Funktion entsprechend deaktivieren. In den meisten Situationen habe ich sie jedoch aktiviert.

SHOOT4: Anti-Flacker: Aktiviert

Die Funktion sorgt vor allem bei künstlichen Lichtquellen dafür, das oft kaum merkliche Flackern von Leuchtquellen auszugleichen und gleichmäßig belichtete Bilder zu erhalten. Habe ich standardmäßig inzwischen immer aktiviert, weil das einfach ein No-Brainer ist.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - SHOOT4

Hinweis: Der aktivierte Anti-Flacker Modus verhindert aber die Möglichkeit, die Spiegelvorauslösung nutzen zu können. Wenn du letzteres oft nutzt, empfehle ich, den Anti-Flacker Modus per default zu deaktivieren.

Einstellungen im PLAY Menü

PLAY3: Ãœberbelichtung Warnung: Aktiviert

Die Überbelichtungswarnung empfinde ich als wahnsinnig nützlich. Auf diese Weise siehst du sofort in der Rückschau eines aufgenommenen Bildes, ob es Bildbereiche gibt, die ausgefressen sind. Natürlich kann da auch ein Blick aufs Histogramm genauso gut helfen, aber die Überbelichtungswarnung ist einfach viel prominenter und nicht zu übersehen. Ich mag diese Funktion sehr.

PLAY3: AF-Feldanzeige: Aktiviert

Zu sehen, welche AF-Felder vom Automatismus der Kamera gerade genutzt werden – und das bereits beim Blick durch den Sucher – hilft, schon bei Bildaufnahme zu sehen, ob korrekt fokussiert wurde. Die fokussierten AF-Felder im Wiedergabe Modus zu sehen, ist hilfreich, um auch nach der Aufnahme noch einmal überprüfen zu können, ob die Schärfe korrekt sitzt. Gerade bei der Aufnahme bewegter Motive ist das eine schnelle Möglichkeit, um zu prüfen, ob alles passt.

PLAY3: Wiedergaberaster 3×3

Das Wiedergaberaster empfinde ich als sehr hilfreich, um schon bei der Aufnahme die Drittel-Regel zu beachten. Ich aktiviere diese Option immer an jeder Kamera, weil ich sie einfach als unglaublich nützlich finde.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - PLAY3

Einstellungen im SET UP Menü

SET UP2: Automatische Abschaltung 2 Minuten

Ich habe die automatische Abschaltung der Kamera bei Nicht-Nutzung von standardmäßig einer Minute auf 2 Minuten hinauf gesetzt. Ist einfach ein für mich gut funktionierender Wert.

SET UP2: Sucheranzeige: Wasserwaage & Gitteranzeige einblenden

Wasserwaage und Gitteranzeige helfen schon bei der Bildaufnahme, um das Bild korrekt auszurichten und die Drittelregel anzuwenden. Zwar lässt sich so etwas auch in der Nachbearbeitung korrigieren, aber es spart einfach Zeit, wenn das Bild gleich korrekt aufgenommen wird.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - Sucheranzeige

SET UP3: GPS deaktiviert

Ich nutze zur GPS Verortung in der Regel nicht meine Kamera, sondern – wenn überhaupt – mein Handy. Das schont zum einen den Akku der Kamera und zum anderen möchte ich auch in der Regel gar nicht, dass die GPS Daten in den EXIF Daten meiner Bilder hinterlegt werden. Daher habe ich GPS deaktiviert.

Wenn ich die Funktion doch mal benötige, dann verwende ich Modus 2, in welchem die Daten entsprechend in den EXIF Daten eingetragen werden.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - GPS

Hinweis: Im Modus 1 werden GPS Daten auch bei deaktivierter Kamera übertragen, was deutlich auf den Akku Verbrauch der Kamera geht (mindestens 1% pro Stunde). Dieser Modus dient zum Aufnehmen entsprechender Routen. Im Modus 2 werden GPS Daten bei deaktivierter Kamera nicht übertragen, so dass dieser Modus weniger auf dem Akku lastet. Achtung, im Modus 2 erfolgt die GPS Daten Verarbeitung aber auch im Energiesparmodus. Erst, wenn der Hauptschalter auf OFF steht, ist das GPS deaktiviert.

SET UP4: Piep-Ton deaktiviert

Dazu bleibt nicht viel zu sagen. Mich persönlich nervt der Piep-Ton extrem. Daher ist das Deaktivieren einer meiner ersten Handlungen an wirklich jeder Kamera!

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - SET UP4

SET UP5: Copyright-Informationen hinterlegen

Wenn du deine Bilder wie ich auch im Netz veröffentlichst und es Raubkopierern möglichst schwer machen möchtest, dann gehören korrekt gesetzte Copyright Informationen einfach einprogrammiert. Auch das solltest du bei jeder neu erworbenen Kameras gleich von Anfang an einpflegen.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - SET UP5

Einstellungen im C.Fn Menü (Individualfunktionen)

Die Einstellungen in diesem Menü-Bereich richten sich in erster Linie an fortgeschrittene User. Sie alle zu verstehen, ist nicht einfach. Ich empfehle an dieser Stelle ein gutes Buch zur Kamera, wenn du hier tief im Detail einsteigen möchtest.

Canon EOS 6D Mark II: Das Handbuch zur Kamera – Alle Funktionen verstehen und beherrschen*

Auch ich habe hier ein paar Anpassungen an meine eigenen Vorlieben vorgenommen. Diese lauten wie folgt:

C.FN I: Belichtung

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - Belichtung

Einstellstufen: 1/3

Mir persönlich sind ganzzahlige Stufen einfach zu grob.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - Custom Functions

Belichtungsreihe: 3 Aufnahmen

3 Aufnahmen reichen mir in der Regel immer aus. Ich verwende oft Belichtungsreihen. Plus / Minus eine Blende hilft, auch unter Zeitdruck immer ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - Belichtungsreihe

Sequenz: 1: -,0,+

Die Funktion bezieht sich auf die Reihenfolge und entspricht persönlichem Geschmack. Ich empfinde es als natürlich, erst das unterbelichtete bild, dann das mittlere Bild und schließlich das überbelichtete Bild aufzunehmen.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - Belichtungsreihe

Safety Shift: 2: ISO Empfindlichkeit

Safaety Shift finde ich eine sehr wichtige und hilfreiche Funktion – vor allem im ISO Modus. Wenn die Kamera erkennt, dass deine vorgegebene Kombination aus Blende und/oder Aufnahmedauer ein nicht korrekt belichtetes Bild ergeben würde, dann sorgt diese Einstellung dafür, dass eine Korrektur über den ISO Wert erfolgt – und zwar im Rahmen des vorgegeben AUTO ISO Bereiches. Das ist eine super hilfreiche Funktion. Die Deaktivierung empfehle ich nur Profis, die absolut sicher gehen wollen, dass die Kamera nichts an den vorgegebenen Werten ändert.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - Safety Shift

C.FN II: Autofokus

AI Servo Reaktion -1

Mit der Einstellung werden einzelne, bewegte Motiv besser nachverfolgt. Der Autofokus springt so nicht so schnell auf andere bewegte Ziele über.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - Custom Functions

Nachführung Beschl./Verzög, +1

Gerade wenn dein bewegtes Motiv keine konstante Geschwindigkeit aufweist, hilft diese Korrektur, bei der Nachführung der Schärfe auch bei Beschleunigungen und Verzögerungen. Bei den meisten meiner aufgenommen, bewegten Motive ist das hilfreich.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - Custom Functions

AF-Feld-Nachführung +1

Diese Einstellung hilft der Kamera, bei unvorhersehbaren Richtungsänderungen schneller das Fokus-Messfeld zu wechseln und das bewegte Motiv so besser im Fokus halten zu können.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - Custom Functions

AI Servo Priorität 1. Bild: 0

Beim ersten Bild – zum Beispiel beim Nutzen der Serienbildfunktion – belasse ich die Einstellung auf dem mittleren Wert. Das Setzen auf Geschwindigkeit sorgt dafür, dass die Kamera schnell auslöst, auch wenn die Schärfe vielleicht noch nicht perfekt sitzt. Fokus dagegen bedeutet, dass erst ausgelöst wird, wenn der Fokus wirklich sitzt. Der Mittelwert ist für mich der optimale Kompromiss, auch wenn ich eher dazu tendiere, auf scharfe Bilder zu setzen.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - Custom Functions

AI Servo Priorität 2. Bild: Fokus

Spätestens beim zweiten Bild möchte ich aber sicherstellen, dass ich ein scharfes Bild habe. Daher setze ich diesen Wert auf Fokus.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - Custom Functions

C.FN III: Operation/Weiteres

In diesem Menü kannst du die Tastenbelegung wichtiger Knöpfe an der 6D Mark II ändern. Die meisten sind für mich bereits in der Voreinstellung sehr ergonomisch. Einzig die AF-On Taste belege ich in der Regel mit dem „One Shot <> Servo“ Wechsel. So kann ich auch beim Blick durch den Sucher schnell zwischen Servo und One Shot Modus, sprich zwischen bewegten und statischen Motiven wechseln.

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - Tastenbelegung

Bei meiner 7D Mark II habe ich außerdem auf die Stern Taste den AF-Spot gelegt, um schnell zwischen Mehrfeldmessung und Spot Messung wechseln zu können. Bei der 6D Mark II scheint das nicht möglich zu sein. Allerdings ist es auch nicht wirklich nötig, denn mit dem direkt neben dem Auslöser liegenden kleinen Knopf zum AF-Modus Wechsel gelingt das ebenfalls sehr schnell.

Tipp: Du kannst weitere nicht oft genutzt AF-Betriebsarten einfach deaktivieren, so dass du noch schnell zwischen den vor dir bevorzugten Betriebsarten wechseln kannst.

Das MY MENU konfigurieren und nutzen

Das individuell belegbare MY MENU ist wahnsinnig praktisch. Hier solltest du die Funktionen ablegen, die du häufig änderst. So brauchst du nicht immer erst quer durch alle Menüs zu wechseln und sparst Nerven und Zeit beim Suchen der entsprechenden Einstell-Option.

Ich habe hier folgende Funktionen abgelegt:

  • Rauschred. bei Langzeitbelichtung
  • Tonwert Priorität
  • Anti-Flacker-Aufn
  • Spiegelverriegelung
  • Karte formatieren
  • ISO-Empfindlichkeits-Einstellungen

Tipps und Einstellungen Canon 6D Mark II - My Menu

Weitere Tipps für das Fotografieren mit der Canon 6D Mark II

Nachfolgend kurz und knapp weitere Tipps für das Fotografieren mit der Canon 6D Mark II:

  • Menschen, Models und Co, die sich bewegen, am besten im Live View fotografieren, denn hier zeigt die Gesichtserkennung in Kombination mit der AF Servo beeindruckende Ergebnisse!
  • Fotografiere regelmäßig mit Serienbildfunktion. Das zweite Bild ist meist schärfer als das erste!
  • Beugungsunschärfe macht sich etwa ab Blende f/16 bemerkbar, fotografiere daher eher im Bereich von f/13 bis maximal f/16, wenn du viel Schärfentiefe benötigst (im JPEG Format hilft die hier ein wenig die Beugungskorrektur aus, die aber keinen Effekt aufs RAW Bild hat).
  • Finde deinen Wohlfühlbereich für den ISO Bereich! Meiner liegt bei maximal ISO 3200, denn ich bin sehr pingelig, was das Bildrauschen angeht (obwohl die 6D Mark II auch im Bereich bis 6.400 oder gar 12.800 noch hervorragende Ergebnisse zeigt!).
  • Lege dir ins MyMenü die am häufigsten, umzuschaltenden Funktionen, um schnell Zugriff darauf zu haben!
  • Fotografiere primär im AV Modus, um die Schärfe jederzeit im Griff zu haben (in Kombination mit ISO Auto und der Mehrfeldmessung zeigt die 6D Mark II beeindruckende Ergebnisse in fast jeder Situation)!
  • Nutze AEB Belichtungsreihen mit +/- einer Belichtungsstufe – auch wenn du keine HDR Bilder erzeugen willst! So brauchst du dir weniger Gedanken, um die korrekte Belichtung zu machen.
  • Wenn du HDR Bilder gestalten willst, nutze nicht die interne HDR Funktion Modus, sondern nimm eine Belichtungsreihe unter Verwendung eines Stativs auf!

Hinweis: In folgenden Fällen lässt sich der HDR Modus nicht aktivieren:

  • Bildqualität RAW statt JPEG eingestellt.
  • Belichtungsreihen sind aktiviert.
  • Mehrfachbelichtung in SHOOT3 ist aktiviert.
  • In der High ISO Rauschreduzierung ist Multi-Shot-Rauschred. aktiviert.
  • Movie Modus ist aktiviert.
  • Bulb Modus ist aktiviert.

Empfehlungen für die Aufnahme von JPEGs

Wenn du vorrangig mit JPEGs arbeitest, empfehle ich folgende Einstellungen:

  • Bildstil: Feindetail
  • Weißabgleich: Tageslicht
  • Objektivkorrekturen: aktiviert
  • Tonwert Priorität: aktiviert
  • Anti-Flackern: aktiviert

Tipp: Ich habe im Bildstil Feindetail zusätzlich noch die Sättigung um eine Stufe erhöht. Meine Einstellung für diesen Bildstil lautet also: 4,1,1,0,1,0.

Empfehlung für die Arbeit mit RAWS

Bei der Verwendung von RAW Bildern hast du in der Nachbearbeitung viel mehr Möglichkeiten. Auch brauchst du dir bei den Einstellungen innerhalb der Kamera viel weniger Gedanken machen. Denn von Weißabgleich, über Bildstil bis zu Belichtungs- und Objektivkorrekturen kannst du alles bequem in der Nachbearbeitung optimieren. Ich habe hier also keine speziellen Tipps für die Einstellung innerhalb der Kamera – außer natürlich den, immer RAW in bester Qualitätsstufe aufzunehmen.

Lightroom Tipp zum RAW Import

Wenn du allerdings wie ich mit Lightroom arbeitest, dann habe ich hier einen Tipp für dich. Ich bevorzuge als Profil in der Kamerakalibrierung „Camera Standard“ gegenüber dem per Default eingestellten „Adobe Standard“. In diesem Profil bekommst du kräftigere Farben und bessere Kontraste. Achte allerdings auf die Schatten. Eventuell musst du bei diesem Profil diesen Wert ein wenig anheben, um genug Details in den dunklen Bereichen zu erhalten.

lightroom-tipp-raw-import

Buchempfehlung

Wie immer empfehle ich, bei einer neuen Kamera auch ein entsprechenden Handbuch zu erwerben. Informationen finden sich zwar viele im Internet. Aber ich schlage immer noch gern gezielt in einem guten Handbuch nach, ohne lange suchen zu müssen.

Ich habe mich im Fall der 6D Mark II für der Buch Canon EOS 6D Mark II: Das Handbuch zur Kamera – Alle Funktionen verstehen und beherrschen* von Holger Haarmeyer und Christian Westphalen entschieden und den Kauf nicht bereut. Wirklich ein super Nachschlagewerk!

Fazit

Die 6D Mark II ist eine tolle Kamera. Je mehr ich mit ihr fotografiere, desto besser lerne ich sie zu verstehen und zu schätzen. Viele der Voreinstellungen sind bereits sinnvoll gesetzt. Ich hoffe jedoch, meine Tipps zu den Einstellungen helfen dir, noch mehr aus der Kamera und aus den Bildern herauszuholen. Letztlich ist es immer wichtig, eine Kamera an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Jeder fotografiert anders und hat andere Vorlieben und Schwerpunkte. Die Kamera als Werkzeug dabei optimal anzupassen, hilft, besser Fotos und weniger Ausschuss zu produzieren.

Zum ausführlichen Testbericht der 6D Mark II