Ich bin zugleich angestellter Arbeitnehmer, Familienvater und nebenberuflich Blogger.
Kann das auf Dauer erfolgreich funktionieren?
Ja, das kann es!
Aber es gibt Einschränkungen, denn der limitierende Faktor ist für mich die fürs Bloggen zur Verfügung stehende Zeit. Aber bevor ich dazu komme, vielleicht erst einmal ein paar Hinweise dazu, warum ich genau in dieser Konstellation das Bloggen aktuell liebe.
Übersicht
Vorteil des nebenberuflichen Bloggens
Der erste und größte Vorteil ist ganz klar – die finanzielle Unabhängigkeit. Ich haben keinen Druck, mit meinem Blog etwas verdienen zu müssen. Ich muss weder meinen Unterhalt davon bestreiten, noch bin ich drauf angewiesen, Einnahmen zu generieren, um Rechnungen zu bezahlen etc pp. Und das ist gut so. Es macht mir den Kopf frei. Ich verkrampfe nicht beim Bloggen, bin mein eigener Herr, bestimme, wann wie oft ich Lust zum Bloggen habe etc.
Natürlich würde ich gern vom Bloggen leben können. Und hey, in 10 Jahren kann ich das vielleicht auch. Aber heute, wo ich übrigens nicht nur für mich allein sorgen muss, sondern auch für meine Familie, lebt es sich so doch wesentlich entspannter. Ich brauche keinen Euro umdrehen, muss nicht unterwegs überlegen, ob ich jetzt einen Kaffee trinken gehe oder doch lieber nur ein Wasser nehme.
Und auch beim Schreiben, dem Annehmen und Ablehnen von Kooperationsangeboten bin ich frei. Ich bin nicht gezwungen, Werbung zu schalten, die ich vielleicht gar nicht will oder Texte zu verfassen, die mir keinen Spaß machen, aber ein paar Euros einbringen würde. Das schätze ich sehr.
Der Haken an der Konstellation – während ein Vollzeitblogger vielleicht 10 Stunden am Tag für seinen Blog investieren kann, bleiben mir deutlich weniger. Trotzdem bringe ich im Schnitt alle 4 Tage einen Artikel auf meinem Blog heraus.
Wie funktioniert das?
Nun, einfach ausgedrückt, ich arbeite sehr effizient und habe für mich passende Kompromisse gefunden, mit denen ich gut leben kann.
Zeitfresser #1: Social Media
Einer der wichtigsten Kompromisse ist der Umgang mit sozialen Netzwerken. Ich investiere im Schnitt maximal 20-25 Minuten pro Tag in meine Netzwerke. Hauptsächlich nutze ich sie als Output Kanäle – zum Beispiel für mein tägliches Bild des Tages. Kommunikation findet hauptsächlich nur auf Facebook statt oder gelegentlich auch auf Twitter. Google+, Pinterest, Instagram nutze ich nicht für Diskussionen oder zeitaufwendigere Dinge.
Auch das Liken und Kommentieren bei anderen fällt bei mir knapp aus.
Mir ist sehr wohl bewusst, dass ich aus meinen Kanälen sehr viel mehr Traffic, Nutzer und Mehrwert herausholen könnte, wenn ich dort aktiver wäre, selbst mehr bei anderen liken und kommentieren würde. Aber genau dazu fehlt mir schlichtweg die Zeit. Ich kann nicht, auf jedem Kanal täglich 30 – 60 Minuten für so etwas verwenden.
Geht einfach nicht.
Aber genau das ist es, was natürlich für starkes Wachstum notwendig ist. Aktuell ist mir das unmöglich. Aber ich kann damit leben. Auch ohne das entwickeln sich meine Followerzahlen langsam, aber doch stetig.
Ich habe immer wieder mal phasenweise Kommentier und Engagement Gruppen getestet – auf Instagram und Facebook zum Beispiel. Klar werden damit Reichweite und Followerzahlen gepusht – aber meiner Erfahrunng nach auch eben nur solange, wie man wirklich intensiv da dran arbeitet und entsprechende Zeit investiert. Rentiert sich für mich unter dem Strich nicht.
Meine Social Media Kanäle:
Zeitfresser #2: Promotion
Ein zweiter großer Zeitfresser ist das Promoten der eigenen Artikel. Fast in jedem Kurs oder Artikel zum Thema wirst du lesen, dass du 20% deiner Zeit in den Artikel stecken solltest und – um wirklich erfolgreich zu sein – 80% der Zeit in das Promoten, Teilen und Bewerben dieses Artikels. Manchmal liest man auch von einer 50:50 Aufteilung.
Auch diese Zeit habe ich nicht.
Punkt.
Ich investiere rund 90-95 Prozent meiner Zeit in den Artikel. Die restlichen 5-10% gehen ins Teilen von Artikel in FB Gruppen oder ins E-Mail Marketing. Hauptsächlich blase ich meine Artikel sogar einfach nur auf meine Social Media Kanäle hinaus. Sowohl das Anschreiben, als auch das Teilen in FB Gruppen erfordert Zeit. Dazu kommt noch Aufwand für Recherche, Engagement in den entsprechenden Gruppen und Networking mit anderen Bloggern.
Alle diese Dinge habe ich für mich getestet.
Ja, sie funktionieren. Ja, sie bringen deutlich etwas. Aber ja, es kostet auch die entsprechende Zeit.
Ich investiere meine zur Verfügung stehende Zeit lieber in die Qualität und den Content auf meinem Blog und in entsprechend SEO optimierte Artikel. Über längere Zeit, tauchen die von ganz allein im von Google verwalteten Ozean von Artikeln langsam auf.
Ich habe Auswertungen und Statistiken gelesen, die zeigen, dass kurzfristig hoch gepushte Artikel eine zunächst sehr gute Reichweite bekommen, die Mehrzahl solcher Artikel dann auf mittlere Sicht wieder “im Ozean versinkt”. Dagegen tauchen wenig promotete, aber qualitativ gute Artikel langsam aber stetig aus dem Ozean auf, um die Rankingleiter zu erklimmen – und das permanent.
Und da ich keinen kurzfristigen Erfolgsdruck habe, baue ich genau darauf!
Mein Artikel über meine Erfahrungen mit EasyJet ist ein gutes Beispiel dafür. Der hatte nach Veröffentlichung kaum Aufmerksamkeit. Inzwischen ist es einer meiner meist gelesenen Artikel auf meinem Blog, ohne dass ich dafür Werbung gemacht habe. Ich habe lediglich nach etwa einem Jahr, als ich bemerkt habe, dass der Artikel immer beliebter wird, noch einmal ein wenig Zeit für Feinschliff investiert. Nicht mehr und nicht weniger.
Für mich funktioniert und reicht das. Immerhin bin ich auf diese Weise nach rund zweieinhalb Jahren bereits bei 30,000 Seitenaufrufen pro Monat angelangt. Ist doch gar nicht schlecht, oder?!
Zeitfresser #3: Newsletter
Ja, so ein Newsletter kann eine tolle Sache. Für viele Blogger ist das E-Mail Marketing eine, wenn nicht die wichtigste Traffic Quelle überhaupt. Leider gibt es eine gut funktionierende E-Mail Liste mit Abonnenten ebenfalls nicht umsonst.
Der wohl beste Weg ist es, einen guten, regelmäßig erscheinenden Newsletter zu schreiben. Aber auch dieser kostet natürlich Zeit. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich mir diese Zeit nehmen möchte und mich letztlich dagegen entschieden.
Ausschlaggebend war für mich dabei nicht nur der Zeitfaktor an sich, sondern auch die Tatsache, dass ich mit einem solchen Newsletter Inhalte generieren würde, die nur von einer stark begrenzten Gruppe von Lesern genutzt werden könnten – und das dann in der Regel sogar nur einmalig. Denn mal ehrlich, wer liest Mails öfter als einmal?
Ein reiner Newsletter scheidet also für mich aus.
Daher gibt es seit einigen Monat etwas anderes – nämlich mein Fotogramm. Dieses erscheint einmal monatlich direkt auf dem Blog und kann auch per E-Mail abonniert werden. In diesem schreibe ich über alles, was es rund um das Thema Fotografie auf und hinter den Kulissen meines Blogs Spannendes gibt. Ist im Grunde auch ein Newsletter, den es aber eben auch 1:1 direkt auf dem Blog gibt. So kann jeder Leser selbst entscheiden, wie er diesen konsumieren möchte.
Alle bisher erschienenen Fotogramme
Aber ich habe auch noch eine weitere Möglichkeit geschaffen, meinen Blog abonnieren zu können. Dazu gibt es Opt-in Möglichkeiten sowohl am Ende meines Blogs als auch unter jedem Artikel. Wer meinen Blog auf diese Weise abonniert, bekommt bequem per E-Mail bei jedem erscheinenden Artikel einen kleinen Auszug. Meine Abonnenten können so selbst entscheiden, ob sie den Artikel auf meinem Blog weiter lesen möchten, oder nicht. Der Vorteil für sie – sie verpassen keinen Artikel, haben aber immer noch die Wahlfreiheit, ob sie diesen lesen möchten oder nicht.
Der Vorteil für mich – ich habe keinen zusätzlichen Aufwand und lenke interessierte Leser auf meinen Blog um, wo das Lesen nicht nur Traffic generiert, sondern vielleicht auch das Interesse am Lesen weiterer Artikel weckt.
Viele andere Blogger nutzen für den Aufbau einer solchen E-Mail Liste ein Freebie. Habe ich am Anfang auch getan. Das Resultat war, dass die meisten “Abonnenten” lediglich mit einer wenig genutzten oder gefakten E-Mail Adresse das Freebie einheimsten und dann wieder weg waren. Daher schreibe ich seit Anfang diesen Jahres groß auf meiner Abo Seite dazu, dass das wenig Sinn macht. Das Freebie gibt es zwar immer noch – ein PDF mit Tipps und schönen Fotos aus Freiburg und dem Schwarzwald – aber die Intention des Abos sollte wirkliches Interesse sein. Nur dann haben beide Seiten etwas davon, finde ich.
Update: Inzwischen ist es nicht mehr möglich, meinen Blog per E-Mail zu abonnieren.
Zeitfresser #4: Networking
Kommen wir zu Zeitfresser Nummer 4 – das Networking mit potentiellen Kooperationspartnern und Firmen. Mehrfach probiert und mit wenig Erfolg gekrönt hat sich für mich das Pitchen von Unternehmen herausgestellt. Funktionierte bisher bei mir in den wenigstens Fällen, trotz sorgfältiger Recherche und entsprechendem Aufwandes in den Pitch.
Habe ich somit ebenfalls gestrichen.
Lieber lasse ich Unternehmen auf mich zukommen und schaue dann, ob es passt. Auf diese Weise hatte ich bereits mehr als 25 wirklich tolle Kooperationen. Hilfreich ist dabei, dass ich sehr transparent und offen auf meine Kooperationsmöglichkeiten, Konditionen und Vorstellungen auf einer gesonderten Seite hinweise.
Den zweiten Aspekt, das Networking auf Messen und Konferenzen habe ich bisher nicht mal ausprobiert. Mag sein, dass das funktioniert, wichtig ist und die großen Deals an Land bringt – mir ist jeder Urlaubstag, den ich dafür verbraten müsste, einfach zu schade.
Meinen Urlaub und meine Überstunden investiere ich in Reisen. Ausschließlich. Punkt.
Klar, es gibt echt viele tolle Konferenzen und Messen für Blogger – hier bei Sabine von Gecko Footsteps findest du zum Beispiel eine schöne Übersicht für 2017 – aber mir fehlt dazu Zeit und Muße. Ich habe letztens sogar das Angebot bekommen, auf der Rock the Blog 17 in Hannover als Speaker mit einem Vortrag auf großer Bühne aufzutreten.
Wow, das hätte sicher verdammt viele Firmen auf mich aufmerksam gemacht!
Aber auch dafür hätte ich mindestens 2 Tage investieren müssen, ganz abgesehen von der Vorbereitungs- und Nachbereitungszeit und der Tatsache, dass ich es nicht sonderlich mag, im Rampenlicht oder in einer größeren Öffentlichkeit zu stehen. Ich weiß zwar, dass ich das kann und habe das auch schon getan, aber mögen, muss ich das deswegen noch lange nicht.
Und ich für mich habe beschlossen, dass ich für meinen Blog keine Dinge tun werde, die ich nicht mag. Ich bin leidenschaftlich gern Blogger. Schreibe wahnsinnig gern über meine Themen. Liebe meinen Blog. Liebe das Fotografieren und das Zeigen meiner Bilder.
Aber der Punkt, wo ich anfange, mich zu verbiegen oder Dinge zu tun, nur des Erfolgs willen, wäre der Punkt, wo ich ein Stück weit mich selbst aufgeben würde und mir das Bloggen weniger Spaß machen würde.
Das wird nicht passieren!
Fazit zum nebenberuflichen Bloggen
Drum blogge ich voraussichtlich auch die nächsten Jahre weiter mit viel Leidenschaft und Spaß nebenberuflich, ohne Druck und mit effizientem Zeitmanagement.
Nebenberuflich Bloggen funktioniert für mich unter dem Eingehen dieser Kompromisse sehr gut.
Klar hätte ich gern mehr Zeit für den Blog, würde mich gern in Social Media Kanälen mehr engagieren – aber aktuell wiegt das für mich nicht die finanzielle Sicherheit und das Arbeiten in einem Job, der mir sehr viel Spaß macht, auf.
An Ideen würde es mir fürs Vollzeit-Bloggen nicht fehlen. Ich könnte jeden Tag einen Artikel veröffentlichen, so viele Ideen habe ich. Aber damit werde ich erst beginnen, wenn ich sehe, dass ich vom Bloggen sicher und vor allem gut leben kann.
Aber das schönste daran – selbst wenn das nie der Fall sein wird, wäre das kein Problem. Denn mein Status Quo gefällt mir sehr!
Nebenberuflich bloggen funktioniert für mich sehr gut!
Und wie bloggst du?
Tja, ich bin in einer ähnlichen Situation und streiche in etwa die gleichen Dinge. Während andere sich über Einladungen zu Blogger Events freuen, lehne ich dankend ab -zugunsten meiner Familie. Das Wochenende ist mir heilig und selbst da arbeite ich noch genug an zwei Blogs. Kooperationen kann man mit begrenzten Kapazitäten auch nur begrenzt annehmen. Weiterhin viel Erfolg Caren
Gleich zwei Blogs finde ich auch schon schwierig. Hab ich auch ne Zeit lang versucht. Bin aber zu dem Schluss gekommen, dass es für mich besser ist, mich nur auf ein Projekt zu konzentrieren. Das dann aber richtig. Bei mir steht die Familie übrigens auch klar an Nummer 1.
Auch dir weiterhin viel Erfolg!
Lg Michael
Den Titel „Nebenberuflich Bloggen – funktioniert das?“ kann man ja eigentlich schon vorab abhaken. Als rhetorische Frage nämlich. Jedenfalls dann, wenn man sich zuvor schon mal ein wenig auf Deiner Seite umgeschaut hat … ;)
Die von Dir geschilderte Effizienz ist ganz sicher mit das „a & o“ bei dem ganzen (aber bestimmt auch für Leute, die mehr Zeit aufbringen können…).
20% der Zeit sollen in den Artikel fließen und 80 % in die Promotion? Hola! :D Naja, wer Kurse gibt und Artikel schreibt zu dem Thema, muss ja nicht zwingend recht haben, nicht wahr? ;) Denn: nach meiner Erfahrung bringt intensives Promoten vielleicht kurzfristiges Interesse, aber die Mühe am Text etc. zu feilen, nutzt ganz sicher mittel-/langfristig mehr, wenn nämlich Google anschließend die Qualität des Artikels würdigt und Dir / dem Text regelmäßig Leser*innen verschafft …
Bloggerkonferenzen etc. sehe ich im übrigen auch eher skeptisch (und das nicht nur aus Zeitgründen). Klar ist es fein, andere Blogger*innen mal persönlich zu treffen und nette Kontakte zu knüpfen, aber: bringt das die eigenen Aktivitäten auch signifikant voran?
Glückwunsch jedenfalls zu dem Ergebnis Deiner – zweifelsfrei sehr zielgerichteten – Arbeit. Man merkt, dass da richtig Power und Effizienz hinterstecken … ;)
LG, Wolfgang
Hallo Wolfgang,
Wow, vielen Dank für das tolle Feedback und das Kompliment. Allein dafür ist die viele Arbeit das ja schon wert. Tatsächlich heißt ja “effizient” bloggen nicht, dass ich das so vor mich hinplätschern lasse. Steckt schon viel dahinter. Und klar, ich hab auch durchaus große Ziele. Aber die zu erreichen, bin ich halt zu Kompromissen bereit. Ich denke, als Blogger muss man einfach an sich glauben, Geduld haben und seinen eigenen Weg finden. Dann klappt das auch.
Bezüglich der Bloggerkonferenzen sehe ich das genau wie du. Ist sicher nett, aber bringt es einen wirklich voran? Ich zweifle.
Lg Michael
Neeee, klar … “Effizienz” ist ja auch etwas positives (was auch ausdrücklich so gemeint ist).
Absolut! (Keine Sorge, hatte ich auch so verstanden :-) )
Hallo Michael,
sehr informativ dein Artikel. Ich bin ja gerade erst am Anfang. Und es stimmt, Social Media / Networking frisst endlos Zeit, wenn man da alles bedienen möchte.
Bin schon am reduzieren :-), zumal mein Blog ja mein Hobby ist und auch bleiben soll.
Schönen Sommer noch,
liebe Grüße, Andrea
Hallo Andrea,
Letztlich muss es einfach Spaß machen. Da muss einfach jeder für sich ausprobieren, wo er (oder sie) wie viel Zeit investieren kann und möchte.
Ich wünsche dir weiterhin vor allem Spaß am Bloggen. Dann kommt der Erfolg von ganz allein! ;-)
Auch dir einen schönen Sommer!
Lg Michael
Toll. EInfach toll. Finde es schön zu sehen, dass es noch mehr gibt, die einfach bloggen weil sie es toll finden ihre Erlebnisse und Erfahrungen zu berichten und zu teilen. Und nicht weil sie damit berühmt werden wollen und Geld verdienen wollen. Bin echt begeistert! Wir sind zwar auch schon fast zwei Jahre dabei, aber doch noch deutlich kleiner als dein Blog, was aber auch daran liegt, dass wir nicht so viel Zeit für den Blog haben. Und vielleicht auch, weil uns diese Dinge, die nötig sind, einfach keinen Spaß machen :D
Das beste Beispiel ist für mich momentan Instagram. Eine lange Zeit habe ich gedacht, dass das wirklich wichtig ist und den Blog pushen kann, aber die App ist so frustrierend, dass ich keine Lust mehr hatte und sich das schon auf den Rest übertragen hat. Jetzt habe ich entschieden, zwar weiterhin zu posten, aber mir keine Gedanken mehr über Likes und ähnliches zu machen. Denn ich habe auch keine Lust und keine Zeit meinen gesamten Tag dafür aufzuopfern dort likes und Kommentare zu verteilen.
Hehe, das geht mir mit Instagram echt genauso. Noch im letzten Jahr hatte ich da echt viel Spaß mit. Hab auch viel Zeit investiert. Aus heutiger Sicht ist das nach der Algorithmus-Änderung alles für die Katz gewesen. Traffic von dort gleich Null. Und Spaß macht’s auch kaum noch. Meine Bilder sind bestimmt nicht schlechter geworden. Trotzdem stagnieren bzw. fallen bei mir Likes und Follower Zahlen. Aber egal. Investiere ich diese Zeit halt lieber in meinen Blog!
Servus Michael!
Grundsätzlich bin ich ganz bei dir – es muss hauptsächlich Spaß machen. Aber wenn man irgendwann davon leben will, muss man auch Zeit in Dinge investieren, die man weniger gern macht. Oder für die man sich einfach keine Zeit nehmen will.
Am Ende muss jeder für sich selber den richtigen Weg finden, aber ein wenig beißt sich die Katze in den Schwanz, was den Spaß anbelangt. Denn ich für mich muss sagen, dass mir im Moment die steigenden Zugriffszahlen mit Abstand die meiste Befriedigung geben. Wir bloggen ja nicht nur für uns (sonst könnten wir gleich ein Tagebuch der alten Art führen ;-) ), sondern wir wollen auch, dass das da draußen ankommt, was wir schreiben. Und dazu braucht es auch Connections, Networking und Marketing Aktivitäten.
Ich für mich versuche bzw. schaffe es auch schon ein wenig ;-) , mich von manchen sozialen Netzwerken wieder zurückzuziehen. So schaufle ich mir Zeit frei, die ich – so wie du – dann lieber in das Schreiben von Artikeln stecke.
Aaaaber: seit meiner ersten Blogger-Konferenz im letzten Jahr stehen Blogger-Konferenzen für mich nun ganz vorne auf der Liste! Es ist wirklich der Hammer, was man hier an Kontakten knüpfen kann. Da solltest du etwas in dich gehen, denn ein Urlaubstag ist nix für den Gegenwert, den man hier bekommt.
Have fun
Horst
Ja und nein. Ich denke, es gibt immer zwei oder mehr Wege ans Ziel zu kommen. Ich verzichte grundsätzlich gern auf Dinge, die mir keinen Spaß machen, auch “wenn mein Weg dadurch länger wird”. Ich werde trotzdem ans Ziel kommen. Auf meine Art. Mit Spaß. Indem ich mir immer treu bleibe. Die steigenden Zugriffszahlen sind auch bei mir der größte Motivator. Und sie zeigen mir, dass auch mein Weg funktioniert. Ohne 90% Marketing. Ohne 3 Stunden täglich Social Media. Dass ich durch den Verzicht auf Konferenzen tolle Deals und Möglichkeiten verpasse, ist mir klar. Das gehört halt zu den Kompromissen, mit denen ich lebe. Aber auch ohne werde ich ans Ziel kommen. Ganz sicher.
Welchen Mehrwert hast du für dich denn bisher bei den Konferenzen gewonnen? Was hat dir das mehr an Kontakten konkret gebracht? Würde mich sehr interessieren.
Lg
Jau Michael, da unterschreibe ich jedes Wort. Und die Luft im Bereich der professionellen Blogger ist sehr dünn. So seinen Lebensunterhalt zu verdienen, dafür muss auch auf vieles verzichtet werden. Ich bin genau wie du Angestellter und das Bloggen muss nebenbei gehen. Ist ein schönes Hobby und wenn’s ab und an etwas Einnahmen generiert ist das schön, Leben davon liegt (noch) in weiter Ferne!
LG, Urs
Hallo Urs,
Wusste ich gar nicht. Dachte immer, du bist hauptberuflich Blogger. Muss ich mich nochmal genauer bei dir umschauen. :-)
Das mit der dünnen Luft sehe ich auch so. Und selbst wenn man dieses Stadium erreicht, ist noch die Frage, was heißt “davon leben zu können”. Wenn ich mein Festgehalt vergleiche, was andere Blogger verdienen und dann behaupten, davon gut leben zu können – dann würde ich mich erneut fürs Festgehalt entscheiden. Für mich liegt die Schwelle zum professionellen Bloggen ziemlich hoch. Denn ich bin kaum bereit, Einschnitte in meiner Lebensqualität dafür hinzunehmen. Diese “Qualität” ist natürlich bei jedem sehr individuell. Aber ich genieße es, eben nicht jeden Euro umdrehen zu müssen und zu wissen, auch im Alter bereits vorgesorgt zu haben.
Lg Michael
Dass du mich als vollzeitblogger einschätzt hätte ich jetzt nicht erwartet. Darf ich das als Kompliment ansehen?
Leider muss auch ich als Angestellter mein Leben und das Leben meiner Familie finazieren. Da hast du garantiert mehr Einnahmen über den Blog als ich. In 2 Jahren 60 Euro kann man nicht gerade als Überschuss abbuchen ;)
Aber hey, den Stress tu ich mir auch nicht an hinter den Koops herzurennen. Wir haben genau die gleiche Einstellung zum Bloggen merke ich. Und deinen Blog lese ich immer wieder gerne, auch weil du so kontroverse Beiträge wie diesen Schreibst. LG, Urs
Klar darfst du das ;-)
Ich mag deine Einstellung. Entspricht ja auch der meinen. Immer wieder schön zu lesen, dass es noch mehr Blogger vom eigenen Schlag gibt, die eben nicht gleich “durch die Decke wollen” und glauben, schon nach kurzer Zeit davon leben zu wollen / können. Es freut mich, dass du meinen Blog magst!
Lg
Du triffst den Nagel auf den Kopf Michael. Mein letzter Post liegt ein paar Wochen zurück – mir fehlt da einfach die Zeit für. Für Promoten und Sozial Media erst recht nicht. Die letzten Wochen hab ich den Fokus auf SEO und Webseitenoptimierung gesetzt (Stichwort: 9x/100 für Insights und Best Practices für SEO). Tja, wenn man das Nebenberuflich macht, setzt man sich nicht wirklich viel mit auseinander (hat auch nicht die Zeit zu)…
Jup, kann ich nachvollziehen. Daher investiere ich ja auch die meiste Zeit in den Blog. Das ist nachhaltig. Den Rest macht – bei entsprechender Qualität – Google und die Zeit. Alles was über Social Media läuft, ist meines Erachtens nach “sehr flüchtig” und eben nicht nachhaltig. Drum verzichte ich darauf.
Danke für dein Feedback! Lg
Hallo Michael, vielen Dank für diesen wohltuend ehrlichen Artikel. Ich selbst bin zwar selbstständig, blogge aber trotzdem nur “nebenberuflich” und kann Deine Aussagen daher gut nachvollziehen. Vor allem die Faktoren Zeitlimit einerseits und Freiheit andererseits. Ich denke, wer vom Bloggen leben will, muss bei den Kooperationen einfach Kompromisse machen; das möchte ich persönlich auf keinen Fall. Aber während der Fotoparade ist Dein Blog dann doch vorübergehend ein Vollzeitjob, oder?
Stimmt schon, zur Fotoparadenzeit ist ein wenig Ausnahmezustand manchmal. Aber auch hier bin ich ziemlich gut organisiert und sehr effizient “am Arbeiten”. Da läuft bei mir ganz viel über Excel Listen und Makros ab.
Vom Bloggen leben zu können, wäre schon toll. Aber für mich gilt – nicht um jeden Preis. Ich hoffe, das mit Geduld und Hartnäckigkeit zu erreichen. Wir werden sehen.
Lieben Gruß ins Allgäu!
Moin Michael,
den Beitrag könnte ich fast 1:1 zu uns rüber kopieren. Du triffst genau meine Art, mit dem Blog und der knapp bemessenen Zeit umzugehen. Wo wir uns unterscheiden, ist das Networking. Wir waren dieses Jahr auf der ITB – und ich muss jetzt im Nachgang sagen, das waren 3 sehr gut investierte Urlaubstage. Für 2018 ist das Zimmer in Berlin schon gebucht.
Aber sonst passt alles. Ich werde oft gefragt, wie wir das hin bekommen. Unsere normalen Jobs, unser Reisebüro und noch den Blog nebenbei. Die Menschen schauen immer ganz erstaunt, wenn ich denen dann erzähle, dass ich meistens Abends um 21:30 im Bett liege und noch in Ruhe ein Buch lese. Mit einem guten Zeitmanagement ist das durchaus zu schaffen ohne bösen Stress zu bekommen.
Hm, vielleicht erzähle ich das doch mal auf unseren Blog, in den nächsten Tagen – Dein Beitrag hat mich jetzt ein klein wenig inspiriert.
LG Thomas
Hallo Thomas,
Hab schon vermutet, dass wir da ähnlich ticken. Allerdings bewundere ich tatsächlich immer dein Networking. Da bist du sehr viel aktiver als ich.
Aber gut, da kommt halt hinzu, dass auch mein Sohn einiges “an Networking beansprucht” :-D
Das mit der ITB werde ich mir für nächstes Jahr mal durch den Kopf gehen lassen. Lust, hätte ich ja schon, das wenigstens einmal zu erleben. Mal schauen.
Wäre gespannt auf deinen Beitrag. Freut mich, dass ich zur Inspiration beitragen kann. :-)
Lg Michael
Oh, dann könnten wir uns in Berlin ja endlich mal treffen. ;-)
LG Thomas
Fänd ich cool! Wir wollten eigentlich schon diesen Sommer mal ein langes Wochenende in Berlin verbringen. Aber da kam eine andere Kooperation dazwischen :-)
Vielleicht klappt’s ja wirklich mal nächstes Jahr zur ITB.
Hallo, bin zwar deutlich kleiner und noch nicht so lange dabei, aber sonst entdecke ich sehr viele Ähnlichkeiten. Vollzeitjob, Mama und nebenberuflich bloggen. Effizienz und Prioritäten setzen und viel Organisationstalent, dann klappt das! Viel Erfolg weiterhin VG
Hehe, vielen Dank. Dir ebenso! Als Mama gehört Zeitmanagement sowieso zu einer der wichtigsten Tugenden überhaupt, gell?! :-)