Eines der schönsten und beeindruckendsten Gebäude in Paris dürfte nach dem Eiffelturm wohl die Kathedrale von Notre-Dame sein. Wir hatten das Vergnügen, uns im Rahmen unserer Paris Reise im Frühjahr diesen Jahres auf die Spuren vom Glöckner von Notre-Dame begeben zu dürfen und dieses majestätische Bauwerk zu erkunden.

Glöckner von Notre-Dame

 

Die Kathedrale von Notre-Dame gehört heute zu den wichtigsten Denkmälern von Paris und war eines des frühesten gotischen Kirchengebäude Frankreichs. Von den Türmen aus bietet sich ein herrlicher Blick auf die Seine-Brücken und Paris. Doch auch der Innenraum weiß zu überzeugen. Er gilt als eine der erhabensten Schöpfungen europäischer Architektur. Während die Fenster farbenprächtig im Lichte der Sonne glühen, überwiegt – egal wie sonnig es draußen sein mag – trotzdem feierliches Halbdunkel im riesigen Innenraum. Erstaunlich!

Notre-Dame bedeutet übersetzt „Unsere liebe Frau von Paris“

Tatsächliche Berühmtheit erfuhr die Kirche durch den historischen Roman „Der Glöckner von Notre-Dame“ des französischen Schriftstellers Victor Hugo im Jahre 1831.

 

Unter anderem der Erfolg von Victor Hugos Werk „Der Glöckner von Notre Dame“ führte 1844 zur Entscheidung, Notre-Dame unter der Leitung von Eugène Viollet-le-Duc umfassend zu restaurieren. Hugo zeichnet in seinem Bestseller ein romantisch gefärbtes Bild des spätmittelalterlichen Paris, in dem sich vieles um das Thema Liebe dreht. Das Buch wurde mehrfach verfilmt und auch zum Musical verarbeitet.

Die Geschichte vom Glöckner von Notre-Dame

  • Eine Menschenmenge hat sich zur Feier des Dreikönigsfestes und des Narrentages am 6. Januar des Jahres 1482 vor der Kirche in Paris versammelt.
  • Im Rahmen eines Narrenfestes wird ein Theaterstück aufgeführt.
  • Das Stück langweilt jedoch zunehmend die Einwohner.
  • Jemand schlägt vor, einen „Narrenpapst“ zu wählen.
  • Die Wahl fällt auf den missgebildeten Quasimodo, der vom Domprobst aufgezogen und zum Glöckner ausgebildet wurde.
  • Dieser ist so hässlich, dass mancher ihn nicht mal ansehen will.
  • Auch die Zigeunerin Esmeralda befindet sich im Publikum.
  • Quasimodo versucht die schöne junge Frau entführen, was vom Hauptmann der königlichen Leibgarde, Phoebus, verhindert wird.
  • Bei der folgenden Bestrafung hat Esmeralda Mitleid mit dem Buckligen und reicht ihm Wasser.
  • Dabei verliebt sie sich in Phoebus.
  • Der Hauptmann überlebt bald darauf nur knapp ein Attentat.
  • Die Zigeunerin Esmeralda wird des versuchten Mordes an dem Militär beschuldigt und gesteht unter Folter.
  • Am Tag ihrer geplanten Hinrichtung befreit Quasimodo Esmeralda aus dem Kerker und gewährt ihr Kirchenasyl.
  • Die Kirche ist sofort erbitterten Angriffen ausgesetzt.
  • Die Tänzerin wird gefasst und hingerichtet.
  • Quasimodo stirbt aus Kummer an ihrem Grab.

 

Fakten

  • Notre-Dame befindet sich inmitten der „Seine“, auf der kleinen Insel Ile de la Cité im 4. Pariser Arrondissement.
  • Die Länge der Kathedrale beträgt rund 130 Meter, die Breite 48 Meter und die Höhe 35 Meter.
  • Sie bietet bis zu 10.000 Personen Platz.
  • Die beiden Türme sind 69 Meter hoch, der Dachreiter 96 Meter.
  • Einst besaß die Kirche 20 Glocken, viele fielen jedoch der Französischen Revolution zum Opfer.
  • Die 13 Tonnen schwer geschätzte Glocke Emmanuel gilt als die wohlklingendste Glocke Frankreichs.
  • Die originalen Wasserspeier wurden im 18. Jahrhundert entfernt, die heutigen Figuren sind Kopien oder Neuschöpfungen.
  • Die Treppe hinauf zum Südturm hat 387 Stufen, es gibt keinen Fahrstuhl.
  • Notre-Dame war bis ins 13. Jahrhundert hinein das höchste religiöse Gebäude des Abendlands.
Glöckner von Notre-Dame

 

Kurzer historischer Überblick

An der Stelle wo heute Notre-Dame steht erbaute bereits der fränkische König Childebert I. in den Jahren 540-550 die Kirche „St. Etienne“.

Notre-Dame wurde in vier Bauphasen im Zeitraum von 1163–1345 erbaut:

  • 1. Bauphase von 1163 bis 1182 – Bau des Chores und seiner zwei Umgänge.
  • 2. Bauphase von 1182 bis 1190 – das mittlere Drittel des Kirchenschiffs.
  • 3. Bauphase von 1190 bis 1225 – Untere Geschosse der Westfassade und das vordere Drittel des Kirchenschiffs.
  • 4. Bauphase von 1225 bis 1250 – Errichtung der Turmgeschosse.

1793 stürmten die Verfechter der Französischen Revolution Notre-Dame und zerstörten große Teile der Inneneinrichtung. Die Kirche wurde entweiht und verfiel in den Folgezeit zusehends. Erst Dank des großen Erfolgs von Victor Hugos Roman wurde 1844 eine umfassende Renovierung beschlossen. 1864 wurde die Kirche feierlich neu geweiht.

Glöckner von Notre-Dame

 

Hinweis:
Der Eingang zu den Türmen befindet sich seitlich der Kirche in der Rue du Cloître Notre-Dame!

Öffnungszeiten

  • Geöffnet 8.00 – 18.45 Uhr (Wochenende bis 19.15 Uhr).
  • Turmbesteigungen sind sehr beliebt, frühzeitig vor Ort sein!
  • Letzter Eintritt 45 Minuten vor Schließung.
  • Geschlossen am 1. Januar, 1. Mai und 25. Dezember.
  • An Feiertagen sind keine Turmbesteigungen möglich.

Eintrittspreise

  • Für die Türme : Erwachsene 8 €
  • Unter 25 Jahre: kostenlos
  • Behinderte : kostenlos

Kontakt

Cathédrale Notre-Dame de Paris
6 Parvis Notre-Dame
Place Jean-Paul II
75004 Paris

Métro-Station : Cité oder St-Michel-Notre-Dame

Web: www.notredamedeparis.fr
Tel: +33 (0)1 42 34 56 10

Fazit

Auf unserer Entdeckungstour durch Paris gehörte Notre-Dame und die Besichtigung der Wächter von Paris zu einem der klaren Highlights. Da wir jedoch erst am späten Vormittag eintrafen, musste wir relativ lange anstehen, um in die Kirche zu gelangen. Dort suchten wir dann vergeblich den Eingang zu den Türmen, den wir im Nachhinein seitlich an der Kirche vorfanden. Hier mussten wir dann erneut ziemlich lange anstehen, da nur alle 10 Minuten eine begrenzte Anzahl an Menschen hinein gelassen wurde. Während die Besichtigung der Kirche kostenlos ist, muss man für die Türme Eintritt zahlen. Doch der Besuch und das Warten lohnen sich. Man bekommt einen herrlichen Blick über die Stadt und kann die tollen Wasserspeier ganz aus der Nähe betrachten. Auch die Glocken in den Türmen sind mehr als beeindruckend. Kleiner Hinweis am Rande: Die Durchgänge oben auf den Türmen sind sehr schmal. Für etwas beleibtere Menschen kann das durchaus ein ernstes Hindernis sein.

Glöckner von Notre-Dame

 

Uns hat der Besuch von Notre-Dame jedenfalls sehr gefallen. Es ist immer wieder schön, aus Filmen und Büchern bekannte Orte und Gebäude selbst zu sehen und zu erkunden. Notre-Dame macht dabei keine Ausnahme. Bei einem Paris Besuch unbedingt mit einplanen!

Warst du schon in Paris und hast Notre-Dame besucht? Welche Eindrücke hast du dabei gesammelt?