In diesem Artikel gebe ich dir einen Überblick über den Aktien- und Goldmarkt in Q3 2018 und verrate dir, wie ich mittels Zertifkaten durch geschickte Anlage einen Kapitalstock aufbauen möchte, mit dem ich eines Tages die finanzielle Unabhängigkeit realisieren möchte.

Vom Bloggen leben – ein Traum?

Wer träumt als Blogger nicht davon? Finanziell unabhängig zu sein, allein vom Bloggen leben zu können oder am Ende gar reich zu werden? Ein schöner Traum! Für die meisten wird das jedoch immer ein Traum bleiben.

Wer glaubt, dass er allein mit Bloggen und das auch in kürzester Zeit reich werden kann, der hat entweder den heiligen Gral unter den Bloggern gefunden oder er wird schnell sehr enttäuscht werden. Denn wenn ich eines gelernt habe, dann ist es, dass du als Blogger schlichtweg Geduld haben musst und einen langen Atem brauchst.

Mein Blog existiert nun das vierte Jahr und ich konnte meine Einnahmen auf einen nunmehr hohen vierstelligen Betrag im Jahr steigern. Das ist toll, aber natürlich kein Vergleich mit dem Gehalt, dass ich als Ingenieur in einem Angestelltenverhältnis parallel verdiene. Wie viel ich mit meinem Blog in den ersten 3 Jahren verdient habe, kannst du hier nachlesen.

Soll ich also den Traum von der finanziellen Unabhängigkeit aufgeben?

Ich denke ja gar nicht dran!

Aber ich werde wohl andere Wege suchen müssen, um diesem Traum näher zu kommen. Und genau diesen anderen Weg kannst du ab heute mit mir zusammen gehen, denn ich werde dir verraten, wie ich vorhabe, das zu erreichen.

Börsenleidenschaft

Ich habe in meinem Blog ja von Anfang an viele meiner Hobbys und Leidenschaften vereinigt. Dazu gehören das Schreiben und Gestalten ebenso wie das Fotografieren und Programmieren als auch das Reisen und natürlich meine Liebe zum Schwarzwald und meiner Heimat.

Es gibt aber noch eine kleine Leidenschaft, die ich seit mehr als 20 Jahren mal mehr, mal weniger intensiv auslebe – mein Interesse für Finanzen und die Börse! Warum das also nicht auch für den Blog nutzen?

Ich habe nach meinem Abitur eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht. Seitdem habe ich schon alles gehandelt, was es zu handeln gibt – angefangen über Fonds und Aktien bis hin zu hoch spekulativen Optionsscheinen, CFDs und Knockout-Zertifikaten. Ich hatte große Gewinne zu verbuchen ebenso wie schmerzliche Verluste. Reich bin ich damit bis heute nicht geworden, zumal ich das Thema in den letzten Jahren vernachlässigt habe. Ich stand weitestgehend an der Seitenlinie, da ich der aktuellen Aktien Hausse nicht getraut habe. Ein Fehler. Aber aus Fehlern lernt man.

Und da ich nun auf einen inzwischen 20jährigen Erfahrungsschatz zurückblicken und zurückgreifen kann, möchte ich noch einmal einen neuen Anlauf wagen und dir zeigen, wie du durch geschicktes Anlegen an der Börse einen nachhaltigen Kapitalstock aufbauen kannst.

Dabei geht es weder um schnelle Gewinne, noch ums Zocken, noch werde ich dich über Nacht mit einem heißen Tipp reich machen. Es geht darum, Kapital aufzubauen und zu vermehren. Mein persönliches Ziel ist dabei nicht weniger als die finanzielle Unabhängigkeit, um in Kombination mit diesem Blog davon leben zu können.

Klingt utopisch? Vielleicht. Aber wer keine Träume oder Visionen hat, wird auch niemals Großes erreichen!

Der Plan ist natürlich langfristig angelegt. Perfekt wäre es, ab dem Zeitpunkt unserer geplanten Weltreise im Jahr 2024 vom Blog leben zu können. Ob das schon so schnell gelingt, wird sich zeigen.

Wie stelle ich mir das nun genau vor?

Nun, ich habe die Einnahmen der ersten 3 Jahre Bloggens in erster Linie in Kameraausrüstung und in den Blog investiert. In diesem Jahr waren die Einnahmen zum ersten Mal in einem Bereich, wo es lohnt, die Gewinne anzulegen und mit ihnen dieses Experiment zu starten.

Und genau das habe ich seit Anfang des Jahres getan und mir dafür ein System überlegt, das möglichst einfach und ohne großen Zeitaufwand funktioniert, gleichzeitig aber die Möglichkeit eröffnet, die Chancen, die sich an der Börse ergeben, möglichst effizient und zugleich risikoarm zu nutzen.

Wie sieht dieses System aus?

Meine Strategie beruht auf einer Grundannahme, die das Zusammenspiel zwischen Aktien und Rohstoffen betrachtet. Diese lautet – es gibt langfristige, starke Trends, die einander abwechseln. Entweder haussiert der Aktienmarkt oder aber der Rohstoffmarkt. Das lässt sich sehr schön seit vielen Jahrzehnten beobachten. Die 1970er und die 2000er Jahre gehörten den Rohstoffen, die 1980er, 1990er und die 2010er Jahre den Aktien.

Schwierig zu erkennen, sind die Umkehrpunkte, wenn man mitten drin steckt. Im Nachhinein sehen die Charts natürlich immer eindeutig aus.

Wie gehe ich also damit um?

Ganz einfach, ich investiere zeitgleich immer in beide dieser grundlegenden Märkte, wobei ich in dem trendmäßig stärker steigenden Markt mehr investieren möchte, um am Trend möglichst stark partizipieren zu können. Das Verhältnis der Investitionsquote mag also schwanken, soll aber pro Markt immer mindestens 20% betragen.

In was investiere ich?

Ich habe im Laufe meiner Zeit an der Börse alles ausprobiert und habe immer wieder gelernt, dass es am meisten Sinn macht, auf große Indizes zu setzen, um das Risiko zu minimieren. Genau das werde ich auch in meiner Strategie tun. Exemplarisch haben sich über die Jahre da für mich der Dow Jones als Repräsentant für die Aktienentwicklung und Gold als Repräsentant für die Rohstoffentwicklung herauskristallisiert.

Was ist das Dow / Gold Ratio?

Genau aus diesem Grund ist auch das Dow / Gold Ratio ein viel beachtetes Verhältnis, das auch ich nutze, um festzustellen, ob wir uns gerade in einer Aktienhausse oder einer Rohstoffhausse befinden. Bei steigendem Ratio steigen Aktien viel stärker als Rohstoffe, bei fallendem befinden wir uns in einer Rohstoffhausse.

Aktuell befinden wir uns seit 2011 in einer Aktienhausse.

Wie du in diese Märkte investieren kannst

Eine Möglichkeit wäre nun die Investition in einen Indexfonds oder ein Indexzertifikat direkt auf den Dow bzw. Gold. Allerdings sind die möglichen Gewinne dabei begrenzt. Langfristig steigt bspw. der Aktienmarkt im Schnitt nur um rund 5-8% pro Jahr. Nicht eben die Welt.

Die Lösung Hebel – aber bitte ohne Risiko

Sehr viel lukrativer sind da natürlich Hebelprodukte, wie Optionsscheine, Knockout Zertifikate & Co. Ich habe damit selbst bereits jahrelang erfolgreich gehandelt. Das Problem an diesen Produkten – den Hebel erkaufst du dir immer mit entsprechendem Risiko. Das kann das Erreichen einer KO Schwelle sein oder der Zeitverlust der Option oder eine Nachschusspflicht. All diese Instrumente bedürfen neben einer entsprechenden Risikobereitschaft viel Disziplin und einen erheblichen zeitlichen Aufwand – beides Dinge, die ich in meiner langfristig angelegten Strategie, die mit wenig Zeitaufwand funktionieren soll, gern vermeiden möchte.

Trotzdem hätte ich gern einen gewissen Hebel, ohne dabei aber zeitliche Restriktionen eingehen zu müssen. Im Falle von Verlusten – und die werden definitv kommen, möchte ich diese einfach aussitzen können. Wer beispielsweise 2007 in den Dow investiert hat und dann den Einbruch von rund 50% in voller Höhe mitgenommen hat, um ihn einfach auszusitzen, der freut sich heute über rund 100% Gewinn. Wer zum Verkauf gezwungen war oder aufgegeben hat, der hat dagegen 50% seines Kapitals verloren.

Wie sieht mein Hebel also aus?

Nun, statt direkt in den Dow Jones zu investieren, habe ich mich für ein endlos laufendes Zertifikat auf den Nadsaq Composite entschieden. Der bewegt sich in der Regel in die gleiche Trendrichtung wie der Dow, bietet aber größere Schwankungen und somit einen gewissen Hebel auf den Dow.

Und im Falle von Gold setze ich auf ein endloses Zertifkat auf Silber, dem kleinen Bruder von Gold, der sich ebenfalls in Trendphasen mit einem gewissen Hebel auf Gold bewegt. Am liebsten hätte ich ein Zertifikat auf den HUI, dem Amex Goldbugs Index gesetzt – leider habe ich kein währungsgesichertes Zertifikat gefunden, das liquide genug gehandelt wird.

Und beide Punkte sind mir ebenfalls sehr wichtig. Ich möchte in meiner Anlagestrategie nicht zusätzlich noch auf Währungsschwankungen zwischen Euro und Dollar achten müssen. Mir entgehen dadurch zwar Währungsgewinne, aber eben gleichzeitig auch der Risiko eines Währungsverlustes. Währungen zu handeln und zu verstehen, finde ich bis heute extrem schwierig. Diesen Faktor lasse ich also außen vor.

Noch ein Wort zur Liquidität – auch das ist wichtig. Das beste Zertifikat nützt mir nichts, wenn ich es nicht jederzeit in ausreichender Zahl kaufen und verkaufen kann, wann immer ich möchte. Und bei kleineren Zertifikaten auf den HUI ist das durchaus ein Problem, wie ich schon oft festgestellt habe.

Halten wir also mal fest: Ich lege grundsätzlich in 2 endlos laufenden, währungsgesicherten Indexzertifikaten auf den NDX und Silber an. Dadurch habe ich einen kleinen Hebel auf den Dow und auf Gold, ohne dass ich zeitliche Risiken oder das Risiko einer KO Schwelle in Kauf nehmen muss.

Anlageinstrumente

  • Aktienmarkt: Währungsgesichertes Endlos-Zertifikat auf den NDX: DE000CB23ZD2
  • Rohstoffe: Währungsgesichertes Endlos-Zertifikat auf Silber: DE000CZ52670

Handelsfrequenz

Eines der Ziele meiner Strategie ist es, nicht ständig vor Charts und Börsennews sitzen zu müssen. Ich habe eine zeitlang Daytrading betrieben und weiß, wie nervenaufreibend und zeitfressend das ist. Aber selbst auf Tagesbasis zu investieren ist schwierig, weil es viel zu viele einzelne und unvorhersehbare News und Einflüsse gibt.

Sehr viel einfacher ist es, auf langfristige, starke Trends zu setzen. Wochen und Monatscharts sind da eine gute Basis. Idealerweise würde ich eine Strategie nutzen wollen, die auf Monatsbasis arbeitet, denn selbst einmal pro Woche Analysen zu betreiben und Entscheidungen zu fällen, wird schnell zeitfressender als du vielleicht denkst.

Ich habe mich daher entschieden, nur 4 Mal im Jahr diese Anlageentscheidungen zu treffen – quartalsweise also – und dabei mit Wochen und Monatscharts zu arbeiten. Das hat neben dem geringen zeitlichen Aufwand einen weiteren großen Vorteil – ich muss und kann nicht auf jeden kleinen Börsenschluckauf reagieren, sondern bin gezwungen mich an den langen starken Trends zu orientieren.

Außerdem wird meine Strategie noch ein ganz einfaches Element haben. Ich werde meine Anlageentscheidung primär auf Daten aus der Vergangenheit treffen. Das Schwierigste an der Börse ist das Vorhersagen der Kurse von morgen. Chart- und Fundamentalanalyse helfen dabei natürlich und trotzdem ist Börse ein schwer zu zähmendes und unvorhersehbares Biest, das sich lediglich durch Wahrscheinlichkeiten ein wenig zügeln lässt.

Dem Trend folgen

In meiner Strategie treffe ich meine Entscheidungen, wie ich neues Geld investiere aber einfach auf Basis der Entwicklung der vergangenen 3 Monate. Der Markt, der sich stärker entwickelt hat, in den werde ich auch stärker investieren. Denn die Gewinner von gestern sind oft auch die Gewinner von Morgen. Oder wie man so schön sagt, der „Trend ist your Friend“.

Ich habe schon oft den richtigen Riecher für markante Trendwechsel gehabt, habe dann aber meistens zu früh auf das andere Pferd gesetzt. Ein mitunter teurer Fehler. Das möchte ich zukünftig vermeiden. Daher die Idee für ein trendfolgendes System.

Neue Gelder werde ich im Verhältnis 50:50, 40:60 oder 25:75 investieren – je nachdem wie sich Dow und Gold im letzten Quartal geschlagen haben. So einfach ist das.

  • 50:50 – beide Märke entwickelten sich etwa gleich.
  • 25:75 – ein Markt entwickelte sich mindestens 10% besser als der andere.
  • 40:60 – ein Markt legte eine leicht bessere Performance als der andere hin.

Gleichzeitig achte ich aber auch darauf, dass ich bereits investiertes Kapital dem Risiko eines Marktumschwunges anpasse. Dazu verwende ich einfachste Chartanalyse der laufenden Trends ebenso wie eine Analyse des Dow/Gold Ratios. Aber auch mein Bauchgefühl und Erfahrungswerte der vergangenen 20 Jahre werden dabei durchaus eine Rolle spielen.

In jedem der vierteljährlich erscheinenden Updates werde ich ausführlich meine Entscheidungen darlegen und ein paar Charts präsentieren, um zu erläutern, wo wir uns aktuell börsentechnisch befinden und warum ich wie neue Gelder anlege.

Mein Ziel ist es, alle auflaufenden Einnahmen des Blogs aktuell in diesen Plan zu investieren. Seit Jahresbeginn sind in den ersten beiden Quartalen auf diese Weise bereits 4.000 Euro eingeflossen. Weitere 2.000 Euro der Einnahmen aus dem letzten Jahr bildeten das Startkapital zum 01.01.2018. Der Buchgewinn liegt aktuell bei ca. 5%.

Mein erstes Ziel ist es, einen Kapitalstock von 50.000 Euro innerhalb der nächsten 5 Jahre aufzubauen. Klingt viel? Ist aber in meinen Augen durchaus realistisch.

Meine Anlagestrategie in der Übersicht

Vierteljährlich investiere ich die Einnahmen aus dem Blog in zwei Zertifikate – einem Indexzertifikat auf den NDX und eines auf Silber. Beide sind währungsgesichert. Der Markt, der in den letzten 3 Monaten besser lief, bekommt mehr frisches Geld. Bei gleicher Performance teile ich 50:50 auf.

Umschichtungen sind möglich, wenn sich starke Trendwechsel zeigen. Zur Identifizierung des führenden Trends nutze ich das Dow/Gold Ratio. Keiner der beiden Märkte darf im Anteil unter 20% fallen. Verluste versuche ich, wenn möglich und sinnvoll, auszusitzen. Das erhöhte Risiko eines großen Trendwechsels versuche ich durch Anpassung des Anlageverhältnisses auszugleichen.

Dafür ein Beispiel:

Die aktuelle Aktienhause läuft nun schon seit einigen Jahren. Mit jedem Jahr erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines kommenden Trendwechsels. Und aktuell gibt es bereits Anzeichen, dass der Trend kippen könnte. Trotzdem ist es noch zu früh, komplett auf Rohstoffe umzuschwenken. Will ich aber das Risiko dieses Umschungs berücksichtigen, dann fahre ich das Anlageverhältnis einfach wieder auf einen 50:50 Anteil zurück. Das ist deutlich besser, als komplett aufs andere Pferd zu setzen und vielleicht die beste Phase der aktuellen Aktienhause komplett zu verpassen.

Transaktionen 2018

Folgende Anlageentscheidungen habe ich im Laufe dieses Jahres bereits getroffen:

  • 02.01.2018 (Start – 50:50)
    • 16 Stück DE000CB23ZD2 zu 64,14 € im Wert von 1.026,24 €
    • 74 Stück DE000CZ52670 zu 14,07 € um Wert von 1.041,18 €
  • 03.04.2018 (Q1 – 25:75)
    • 23 Stück zu DE000CB23ZD2 zu 65,78 € im Wert von 1.512,94 €
    • 35 Stück zu DE000CZ52670 zu 13,29 € im Wert von 465,15 €
  • 02.07.2018 (Q2 – 40:60)
    • 18 Stück zu DE000CB23ZD2 zu 70,09 € im Wert von 1.261,62 €
    • 54 Stück zu DE000CZ52670 zu 13,73 € im Wert von 741,42 €

Marktüberblick Q3 2018

 

Während sich der Dow Jones im letzten Quartal sehr positiv entwickelt hat, setzte Gold seinen laufenden Abwärtstrend weiter fort. Das Dow/Gold Ratio steigt weiterhin an.

Kursübersicht

MarktKurs Ende Q3+/- Quartal+/- Jahr
Dow Jones26.456+9 %+7 %
NDX Zertifikat76,27 €+8 %+19 %
Gold1.192 $-5 %-9 %
Silber Zertifikat12,60 €-9 %-10 %
Dow/Gold Ratio22+15 %+17 %

Chart & Analyse Dow Jones

Der Dow Jones lief in diesem Jahr zunächst seitwärts in eine Korrektur, bevor es ab Juli wieder deutlich aufwärts ging. Im Moment steht er etwa auf den Hochs von Februar, so dass sich durchaus auch ein Doppeltop herausbilden könnte. Genauso gut kann der Aufwärtstrend aber auch fortgeführt werden. Grundsätzlich hat die Zeit September und Oktober durchaus ein wenig Crash-Potential und auch die Stimmung für Aktien ist mir eigentlich zu positiv. Aber sie ist längst noch nicht so positiv, dass ich bereits von einem langfristigen Trendwechsel ausgehe.

Chart Dow Jones Q3 2018

Weder im Wochenchart, noch im Monatschart liegen aktuell vollendete Top Formationen vor, so dass ich zunächst von weiter steigenden Kursen ausgehe, wenngleich meine Alarmglocken durchaus schon schrillen, da der Chart ausschaut, als könnte sich ein Doppeltop bilden. Um das zu bestätigen, müsste in den nächsten Wochen eine deutliche Abwärtsbewegung einsetzen.

Chart & Analyse Gold

Gold hat sich in den ersten 5 Monaten des Jahres weitgehend seitwärts bewegt und sich dann ab Mitte April auf eine durchaus heftige Talfahrt begeben. Das Tief lag Mitte August bei 1170 USD. Nach kurzer Erholung läuft Gold seitdem seitwärts. Falls wir das Tief gesehen haben, könnte sich durchaus eine inverse SKS herausbilden, was ein Indikator für einen Trendwechsel wäre. Alternativ sehe ich auch Potential für eine Untertassen-Formation – ebenfalls eine Umkehrformation. Betrachten wir aber das große Bild, so ist Gold weiterhin in einer korrektiven Seitwärtsbewegung (gelber Kanal) gefangen. Und daran wird sich wohl so schnell auch nichts ändern.

Chart Gold Q3 2018

Bemerkenswert ist, dass die Stimmung für Gold und andere Rohstoffe aktuell so schlecht ist, wie seit 20 Jahren nicht mehr. Auch das Silber/Gold Ratio ist extrem niedrig. Beides sind typische Anzeichen für einen  bevorstehenden Trendwechsel. Stattgefunden hat dieser aber noch nicht. Von daher besteht noch kein Handlungsbedarf.

Wenn ich eines gelernt habe, dann das, dass Trends oft länger anhalten, als erwartet. Vielleicht haben wir das Tief in Gold ja bereits gesehen, vielleicht gibt es auch noch einmal einen richtig schmerzhaften Ausverkauf. Schaue ich auf den Chart, dann befinden wir uns jedenfalls in einem Abwärtstrend (kleiner roter Kanal) – auch wenn die soften Faktoren durchaus für einen bevorstehenden Trendwechsel sprechen. Dafür müsste Gold aber den seit April laufenden Abwärtstrend brechen und anschließend dynamisch über 1350 USD ausbrechen, um die fast 5 Jahre andauernde Seitwärtsbewegung (gelber Kanal) zu verlassen.

Chart & Analyse Dow/Gold Ratio

Im Dow/Gold Ratio ist die Lage relativ eindeutig – und genau deswegen mag ich dieses Verhältnis. Seit August 2011 befinden wir uns in einem klaren Aufwärtstrend, der anzeigt, dass Aktien besser laufen als Gold. In letzter Zeit ist das Ratio sogar signifikant und steil weiter gestiegen. Hier gilt – es könnte sich eine finale Fahnenstange ausbilden, bevor es kippt. Genauso gut kann es aber auch locker fluffig weiter ansteigen. Im Moment ist kein Trendwechsel zu sehen. Ergo bleibt es dabei, dass Aktien gegenüber Gold zu favorisieren sind.

Chart Dow/Gold Ratio Q3 2018

Sollte das Ratio im nächsten Quartal kippen – was ich nicht für unwahrscheinlich halte – könnten uns „goldene“ Zeiten bevorstehen. Im Moment jedoch folge ich weiter dem Trend, denn genauso gut kann sich die Aktienhausse noch Jahre weiter fortsetzen.

Mögliche Anzeigen eines Trendwechsels

Wie schon erwähnt gibt es einige Anzeichen für einen bevorstehenden Trendwechsel. Die wichtigsten Anzeichen für mich sind:

  • Stimmung am Goldmarkt liegt am Boden.
  • Gold/Silber Ratio bei über 80 zeigt die aktuelle Schwäche von Silber gegenüber Gold, wie sie oft an markanten Umkehrpunkten zu sehen ist.
  • Stimmung bei Aktien ist seit langem sehr positiv.
  • Aktienmarkt steigt nun schon seit 7 Jahren an.
  • Steigende Zinsen.
  • Politische Unsicherheit:
    • Handelskrieg USA und China.
    • Rückschritte in der Globalisierung dank Trump.
    • Spannungen EU und USA.
    • Harter Brexit deutet sich an.
  • Dow/Gold Ratio befindet sich knapp unter dem 50% Fibonacci Retracement (bei ca. 24 Punkten) der letzten Gegenbewegung.

Prognose Q4 2018

Wenn ich es wüsste, was das 4. Quartal bringt, wäre die Welt einfach. Mein Gefühl sagt, dass ein großer Trendwechsel bevorsteht. Auf den Charts ist das aber noch nicht eindeutig zu sehen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Aktien durchaus noch bis zum Ende des Jahrzehnts weiter steigen, um final auszutoppen. Bei Gold sehe ich dagegen schon früher einen Trendwechsel. Selbst, wenn es noch einmal einen heftigen Ausverkauf geben sollte, so sollte es doch bald auch wieder langfristiger aufwärts gehen.

Im Moment fehlt mir bei den Aktien einfach noch diese für Tops doch oft typische Euphorie. Ein Bild-Artikel über die tollen Chancen am Aktienmarkt oder Nachrichten im Fernsehen über immer neue Hochs wären typische Kontraindikatoren. Davon sehe ich aktuell aber noch nichts.

Von daher glaube ich, dass Aktien trotz kleiner Rückschläge bis Jahresende weiter steigen. Im Goldmarkt sehe ich Chancen zur Trendwende, fürchte aber, dass es noch einmal einen scharfen Einbruch geben wird.

Fazit

Daher lautet mein Fazit, dass ich weiter dem positiven Trend im Aktienmarkt folgen werde. Aus Seitwärtsbewegungen bei Gold und Aktien in den ersten beiden Quartalen, wurde eine klare Aufwärtsbewegung bei Aktien und eine klare Abwärtsbewegung bei Gold im dritten Quartal. Ein Trendwechsel mag sich andeuten, liegt aktuell aber alles andere als vor. Daher nehme ich auch noch keine Umschichtungen vor.

Anlage Entscheidungen Q3 2018

Dementsprechend lege ich die Gewinne aus dem 3. Quartal, im Verhältnis 25:75 an. Da sich wieder rund 2.000 Euro angesammelt haben, fließen also 500 Euro ins Silber Zertifikat und 1.500 Euro ins NDX Zertifikat.

  • Kauf 20 Stück DE000CB23ZD2 zu 76,83 Euro im Wert von 1.536,60 Euro.
  • Kauf 40 Stück DE000CZ52670  zu 12,62 Euro im Wert von 504,80 Euro.
  • Keine Umschichtungen im Depot.

Depot Übersicht

Stand: 01.10.2018

WKNStückAkt. KursØ KaufkursGuVWert+/-
DE000CB23ZD27776,77 €69,32 €+ 573,89 €5.911,29 €+10 %
DE000CZ5267020312,60 €13,56 €- 194,75 €2.557,80 €- 8 %
Gesamt+ 379,14 €8.469,09 €+ 5 %

Aktuell liegt mein Depot also mit 5% im Plus, was für 9 Monate schon mal ganz gut ausschaut. Das Verhältnis Aktien zu Rohstoffe beträgt bei mir aktuell 70% zu 30%.

Richtig spannend wird es werden, wenn es tatsächlich zum großen Trendwechsel kommen sollte. Langfristig hoffe ich auf eine Performance meines Depots von 5-10% pro Jahr, vielleicht mehr. Es wird aber sicher auch Zeiten geben, in denen mein Depot im Minus liegt. Denn gerade, wenn es zu Trendwechseln kommt, wird es natürlich in der Regel turbulent. Die Börse ist keine Einbahnstraße – dessen sollte sich jeder Anleger immer bewusst sein.

Aktuelles Anlageverhältnis

Ich bin sehr gespannt, wie sich dieses Experiment entwickeln wird. Updates gibt es von nun an vierteljährlich. Wenn du Fragen an mich hast, immer heraus damit.

Update 12.10.2018

Das ging schneller als gedacht! Nachdem in den vergangenen Tagen ein Crash-artiger Kursrückgang an den Aktienmärkten stattfand und Gold sich wie erwartet stark verhalten hat, habe ich mich entschlossen, das Risiko in meinem Depot kurzfristig zu verringern und das Verhältnis zwischen Aktien und Rohstoffen von zuvor 30:70 auf 50:50 zu ändern.

Der Chart des Dow Jones sieht jetzt sehr angeschlagen aus – auch auf Wochenbasis und es könnte sich tatsächlich das von mir bereits skizzierte Doppeltop bilden. Es ist nicht auszuschließen, dass das nur eine Korrektur ist und bleibt. Da das Risiko für einen deutlichen Trendwechsel aber in meinen Augen steigt, nehme ich durch die Umschichtung Risiko aus dem Depot. Ich gehe in der nächsten Zeit von einer besseren Performance der Rohstoffe gegenüber Gold aus. Mehr dazu dann im nächsten großen Update.

Aktuelles Anlageverhältnis

Folgende Transaktionen habe ich durchgeführt:

  • Verkauf 20 Stück DE000CB23ZD2 zu 71,06 Euro im Wert von 1.421,20 Euro.
  • Kauf 114 Stück DE000CZ52670  zu 12,68 Euro im Wert von 1.445,52 Euro.

Update 11.12.2018

Da das Chartbild von Dow Jones und Nasdaq immer düsterer ausschaut und auch der Dax eine klare Top Formation gebildet hat, sichere ich die Aktienposition über einen spekulativen Trade auf Gold ab. Mein Gedanke dahinter: Beginnen die Aktien zu rutschen, dann sollte Gold profitieren und dieser Trade die auflaufenden Verluste im Dow auffangen. Umgekehrt, wenn es anders kommt, als gedacht, dann sollten potentielle Gewinne im Dow die Verluste des gehebelten Trades auf Gold abfedern.

Ausgewählt habe ich dafür ein Knock-Out-Zertifikat mit einem moderaten Hebel von 3. Das Zertifkat wird zum Totalverlust, falls Gold den Wert von 856,50 USD unterschreitet. Ich glaube nicht, dass das auf absehbare Zeit möglich ist. Eine mögliche Stop-Loss Marke sehe ich beim Jahrestief unterhalb von 1.160 USD.

Folgende Transaktion habe ich durchgeführt:

  • Kauf 55 Stück XC0009655157 zu 36,28 Euro im Wert von 1.995,40 Euro.

 

Nachfolgend noch ein paar Erklärungen zu Begriffen dieses Artikels, die dir vielleicht unklar sind, wenn du keinen finanztechnischen Background hast …

Glossar

FondsKonstrukt zur Geldanlage. Wird meist von einem Fondsmanager verwaltet. Entsprechend der Fondsstrategie werden professionell Analgeentscheidungen getroffen, von denen der Investor des Fonds entsprechend seiner Anteile in Form von Kursgewinnen (oder Verlusten) und Ausschüttungen partizipiert.
AktieWertpapier, das einen Anteil an einem Unternehmen verbrieft. Wird heutzutage meist elektronisch an der Börse gehandelt.
Dow JonesKurzform für den Dow Jones Industrial (DJI), dem wichtigsten Aktienindex der USA, der die Entwicklung des amerikanischen Aktienmarktes misst. Er umfasst die 30 größten US-Unternehmen.
OptionsscheinHebelprodukt mit dem Recht (aber nicht der Pflicht) an einem bestimmten Termin eine bestimmte Menge eines Basiswertes zu einem festgelegten Preis zu handeln. Nur für erfahrene Anleger geeignet!
CFDCFD steht für Contracts for Difference (Differenzkontrakte). Sie sind hochspekulative Derivate, die gehebelt auf einem Basiswert agieren. Es gibt zwar keinen Zeitverlust, aber es kann zur Nachschusspflicht kommen. Nur für erfahrene Anleger geeignet!
KO-ZertifikatKO-Zertifikate gehören ebenfalls zu den Hebelprodukten. Statt einem Zeitverfall besitzten sie eine Knockout-Schwelle, bei deren Erreichen sie in der Regel wertlos (oder fast wertlos) verfallen. Je näher der Kurs der KO-Schwelle kommt, desto höher ist der Hebel des Produkts. Nur für erfahrene Anleger geeignet!
HausseBullenmarkt, der einem anhaltenden Kursanstieg von Aktien an der Börse entspricht. Das Gegenteil wird als Baisse bezeichnet.
BaisseEin Trend ist eine im wesentliche anhaltende Auf- oder Abwärtsbewegung eines Basiswertes. Es gibt Abwärts, Aufwärts und seitlich verlaufende Trends.
ChartanalyseZur Analyse und Vorhersage von Kursverläufen werden ausschließlich Aktiencharts verwendet. Diese tragen die Kurse aus der Vergangenheit im zeitlichen Ablauf in ein Diagramm. Linien und Kerzendiagramme sind die gebräuchlichsten Diagrammarten.
Nasdaq Composite Index Der Nasdaq Composite Index (NDX) ist der größte Aktienindex an der NASDAQ. In ihm sind über 3.000 Unternehmen überwiegend aus dem Technologiesektor gelistet.
Dow/Gold RatioTeilt man den aktuellen Kurs des Dow Jones durch den aktuellen Kurs von Gold in USD, so erhält man das Dow/Gold Ratio.
Liquidität Liquidität beschreibt, ob ein Finanzinstrument gut und schnell an der Börse, die aufgrund von Angebot und Nachfrage funktioniert, handelbar ist. Gibt es bspw. nur Verkäufer, aber keine Käufer, so ist das Wertpapier illiquide.
Daytrading Als Daytrading bezeichnet man den Handel, wenn zwischen Kauf und Verkauf eine Zeitspanne kleiner als ein Tag liegt. oft sind es sogar nur wenige Sekunden oder Minuten, die ein Wertpapier gehalten wird. Nichts für schwache Nerven!
Fundamentalanalyse In der Fundamentalanalyse werden Unternehmens aufgrund ihrer wirtschaftlichen Zahlen wie Umsatz, Gewinn, Cash und Eigenkapital bewertet. Es geht darum, den wirtschaftlich fairen oder wahren Wert eines Unternehmens zu ermitteln und dann zu schauen, ob der aktuelle Börsenkurs das Unternehmen über- oder unterbewertet.
DoppeltopIst eine Trendwendeformation, bei der der Kurs eines Wertpapiers erneut auf ein zuvor bereits erreichtes Hoch läuft, dieses aber auch beim zweiten Mal nicht nachhaltig überwinden kann.
Fibonacci RetracementDie berühmte Fibonacci Zahlenreihe spielt auch in der Chartanalyse eine wichtige Rolle. Es basiert auf der Idee, dass ein eine Bewegung eiens Kurses wieder zurück laufen wird, um sie zu korrigieren, bevor die Bewegung in Trendrichtugn fortgesetzt wird. Oftmals korrigiert eine Korrektur einen Fibonacci-Prozentsatz einer vorhergehenden Bewegung. Die häufigsten Retracement-Levels sind 38,2%, 50% und 61,8%.
SKS-FormationDie Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) ist ebenfalls eine Trendwendeformation. Einem Hoch (linke Schulter) folgte bei fallenden Umsätzen noch einmal ein neues, höheres Hoch (Kopf), bevor im dritten Anlauf (rechte Schulter) bei noch geringeren Umsätzen nur noch das Level des ersten Hochs (linke Schulter) erreicht wird. Fällt der Kurs nun durch die Nackenlinie, dann ist die SKS bestätigt und der Trendwechsel eingeleitet.
Untertassen-FormationUntertassen-Formationen sind Trendwendeformationen, die sich sehr langsam herausbilden. In einem sanften Schwung bewegt sich der Chart halbkreisförmig und meist symmetrisch wieder auf das Niveau des linken Randes der Untertasse zurück, um dann darüber hinaus auszubrechen.