Erstes kommt es anders, zweitens als man denkt – sagt man das nicht so? Eigentlich wollten wir ja erst im Jahr 2024 auf Weltreise gehen. Aber irgendwie wollen wir doch nicht mehr solange warten. Warum also nicht hier, jetzt und heute schon diese Reise antreten?

Das Hauptargument dagegen war bisher immer die Schulpflicht in Deutschland. Allerdings haben wir herausgefunden, dass wir Lucas ja auch selbst unterrichten können. Warum also nicht? Das bisschen Deutsch und Mathe bekommen wir auch noch selbst mit ihm hin. Außerdem ist er ein schlaues Kerlchen, so dass er Versäumtes in einem Jahr sicher wieder aufholen wird – so wir denn überhaupt zurückkommen werden.

Das zweite und weitaus haarigere Problem ist unser Kater Oskar. Aber auch dafür haben wir eine Lösung gefunden. Am Balkon haben wir außen einfach eine Katzenleiter in die Etage unter uns angebaut. Da dort die Katzendamen unserer netten Nachbarn wohnen, hat er so jederzeit die Möglichkeit nach Gesellschaft und Futter Ausschau zu halten. Hinzu kommt, dass er ja ein wunderschöner Kater ist, der sowieso alles bekommt, wenn er sich anschmiegt, schnurrt und diesen unglaublich treu-lieben Blick aufsetzt. Katze halt. Aber im Ernst. Ist natürlich auch geregelt. Oskar kommt zu sehr katzenfreundlichen Nachbarn, die sich mit Sicherheit die nächsten Monate sehr gut um ihn kümmern werden.

Wir sind dann mal weg

 

Und sonst? Routenplanung? Finanzen? Pläne? Nö, darauf haben wir keine Lust. Wir fahren einfach los. Zunächst setzen wir uns einfach in die Bahn und dann schauen wir mal, wohin es uns treibt. Geplant ist grob über Asien nach Australien runter und dann über Afrika nach Südamerika zu reisen. Die Koffer und Rucksäcke sind gepackt. Für ein finanzielles Polster haben wir auch gesorgt. Wir haben einfach kurzerhand unser Auto und diverse elektronische Geräte verkauft.

Die Wohnung überlassen wir in der Zeit ein paar netten Studenten – auf unsere Annonce hin haben sich sofort ein paar von der Lage begeisterte Studies gefunden.

Und die Jobs? Nun, das war einfacher als gedacht. Susi hat gekündigt und bummelt einfach bis zur Wirksamkeit der Kündigung ihren riesigen Berg von Überstunden ab. Ich als ITler werde einfach die nächsten Monate Remote von unterwegs arbeiten und dann schauen, ob ich ebenfalls kündige, ein Sabbatjahr einlege oder per Remote weiter arbeite. Wird sich alles finden, denke ich.

Wir sind unglaublich gespannt auf die nächsten Monate und wie das alles so wird. Manchmal muss man eben einfach mal etwas wagen und den Ruf der Abenteuerlust erhören.

Und so schließe ich, wie ich begonnen habe …

Wir sind dann mal weg!

 
 

Update 02.04.2016:

War natürlich nur ein kleiner Aprilscherz. Ganz so spontan sind wir dann doch (noch) nicht. Aber der Gedanke, es genauso so zu machen, ist zumindest für mich schon sehr verlockend. Einfach so  in die Welt ziehen, wäre schon spannend. Aber in ein paar Jahren ist es ja auch bei uns soweit …