Wenn du Erfolg haben willst, brauchst du einen Nischenblog! Stimmt das? Oder geht es vielleicht doch auch ohne Nische? Will ich überhaupt ein Nischenblog sein? Genau mit diesen Fragen setze ich mich in diesem Artikel auseinander.
Übersicht
Braucht es einen Nischenblog, um erfolgreich zu sein?
Je länger ich blogge, je mehr ich mich mit SEO & Co. auseinandersetze, desto mehr wird mir bewusst, dass ich kein Nischenblog bin, nicht mal ansatzweise.
Reiseblogs gibt es wie Sand am Meer. Fotoblogs ebenso. Ich mische das sogar auf Erkunde die Welt. Und nicht nur das – ich nehme sogar noch ein weiteres Thema mit auf: Südbaden.
Ist das clever?
Ist es zielführend und erfolgsversprechend?
Aus SEO Sicht würde ich ganz klar antworten: Nein, ist es nicht!
Ich bin mir ziemlich sicher, dass, wenn ich meinen Blog in 4 verschiedene Webseiten aufspalten würde (Reisefotografie, Südbaden, Weltreisen, Reisen allgemein) ich mit jedem einzelnen besser, effektiver und erfolgreicher Leser gewinnen könnte, als das eben im Moment mit einem Blog mit gleich vier Themen der Fall ist.
Trotzdem werde ich genau das nicht tun!
Warum?
Nun, ich würde mich verlieren!
Es wäre nicht mehr mein Blog. Es wären 4 spezialisierte Seiten mit dem Ziel, „erfolgreich“ zu sein. Aber es würde für mich weniger Spaß und mehr Overhead bedeuten.
Ich bastele beispielsweise wahnsinnig gern im Hintergrund an meinem Blog. Ich habe inzwischen einen ganzen Zoo an Plugins, habe an vielen, vielen Stellen selbst am Code geschraubt, Dinge optimiert, das Styling von Kleinigkeiten angepasst.
Wenn ich mir vorstelle, ich müsste das an 4 Blogs tun – no way!
Und vom Arbeitsaufwand abgesehen – ich würde mich nicht mehr wohl fühlen!
Ich liebe meine Themen allesamt: Fotografie, Reisen, Südbaden und am fernen Horizont die ultimative Weltreise. Und genauso wenig wie ich mich aufspalten kann, möchte ich meine Themen im Blog auseinanderreißen. Vielmehr versuche ich sogar, sie zu kombinieren.
Genau die Mischung ist es, die mir großen Spaß macht!
An einem Tag mag ich es, mich mit Fotografie zu beschäftigen. Am nächsten Tag setze ich mich mit einem spannenden Aspekt in einem meiner nächsten Reiseziele auseinander. Am Wochenende fahre ich in den Schwarzwald und unternehme eine herrliche Wanderung, von der ich anschließend wiederum berichten kann.
Ich find‘ das geil!
Mein Blog ist genauso vielseitig wie ich. Dass ich damit schwerer eine bestimmte Zielgruppe anspreche, ist mir bewusst – aber ist das wirklich entscheidend?
Kann der Leser nicht selbst entscheiden, welche Inhalte meines Blogs er konsumieren möchte und welche eben nicht?
Und ob Google das nun mag oder nicht, ist mir eigentlich herzlich egal. Dann ranke ich eben ein wenig schlechter als ein Nischenblog.
Na und?
Dieser Blog bin ich!
Ich liebe das Schreiben, Gestalten, Fotografieren und Aufbereiten von Fotos und Informationen. Und genau das ist es, was zählt.
Klar wäre das geil, davon eines Tages leben zu können. Und klar arbeite ich daraufhin.
Aber angewiesen darauf bin ich nicht. Und das ist gut so!
Ich habe einen tollen Job, der mir ebenfalls viel Spaß macht. Warum also sollte ich mich „verkaufen“, „verdrehen“ oder „verbiegen“, nur um im Sinne von SEO & Co „erfolgreicher“ zu sein?
Werde ich nicht tun.
Was bedeutet es, „professionell“ zu bloggen?
Bin ich also kein „professioneller“ Blogger?
Der ein oder andere SEO Spezialist wird jetzt wahrscheinlich sagen: „Nein, bist du nicht“.
Der eine oder andere Blogger mag behaupten: „Ey, der traut sich nur nicht, alles auf eine Karte zu setzen. Ein wahrer Blogger tut das“.
Ich sehe das völlig anders.
Ich betreibe diesen Blog sehr wohl professionell. Alle meine Texte sind stark SEO optimiert. Ich nutze Tools wie Google Analytics & Co und überprüfe regelmäßig meine getroffenen Entscheidungen anhand von Kennzahlen. Ich lese Fachliteratur. Ich investiere nebenberuflich verdammt viel Zeit und Herzblut in diesen Blog.
Ist das etwa nicht „professionell“?
Ist es unprofessionell, verantwortlich zu handeln?
Ist es unprofessionell, sich nicht zu verbiegen, sondern man selbst zu sein?
Ich sage: „Nein, ist es nicht!“
Letztendlich ist es ein Kompromiss. Ja, ein Nischenblog hat mehr Erfolgsaussichten. Ja, wenn ich ein Nischenblog wäre, käme ich vielleicht schneller ans Ziel, eines Tages vom Bloggen leben zu können.
Aber dann gehe ich eben die Extra Meile! Dann arbeite ich eben härter oder länger an diesem Ziel! Was soll’s?!
Denn all das tue ich mit viel Spaß, Freude und Leidenschaft an der Sache!
Ich liebe meinen Blog genauso wie er ist!
Hi Michael, supercool geschrieben und mir aus dem Herzen. Auch ich war hin und her gerissen, einzelene Blogs aufzusetzen, aber irgendwie war dann plötzlich das Thema momentan einfach nicht im kopf drin. Auch ich betreibe mittlerweile meinen Blog, denn das bin Ich.
Und siehe da, die Leser und auch die Kunden freut es.
Mache weiter mit deinem Blog!
Denn unsere Blogs, das sind wir.
Grüßle aus der Nachbarschaft
Vielen Dank für deine lieben Worte. Es freut mich immer sehr, zu lesen, dass ich mit der Meinung nicht allein darstehe. Viele Grüße zurück in die Schweiz!
Vielen Dank für diesen ehrlichen Beitrag und deine Einstellung alles so zu belassen, wie es ist. Gerade in letzter Zeit lese ich immer wieder, wie Blogger unzufrieden sind, weil es Vielen in diesem Bereich nur um SEO, Leserzahlen, Klicks, Likes und was weiß ich noch alles geht, das Erfolg messbar machen soll. Ich denke jeder Blogger hat seine Gründe, warum er den Blog so führt wie er ist und dazu sollte auch jeder stehen. Meinen Blog gibt es nun gut ein Jahr und es ist eine bunte Mischung aus persönlichen Posts, Rezepten, DIY und Tipps für das Ruhrgebiet. Sicher interessiert mich die Statistik meiner Seite, aber das ist nicht mein Fokus. Ich möchte Spaß am Bloggen haben und ich hoffe, dass die Blogger, die mir ähnlich sind weiter machen und sich nicht von dem „achso professionellen“ Getue verschrecken lassen. Denke, dass ist gerade das schöne am bloggen, jeder kann seinen eigenen Weg gehen, ist sein eigener Herr und muss sich vor niemandem rechtfertigen. Verfalle da zwar auch hin und wieder so zu denken, aber alles in allem bin ich zufrieden. Freut mich, dass es dir genauso geht und die trotzdem weiter dein Ziel verfolgst. Für die Verwirklichung von Träumen gibt es kein Schema F und manchmal ist der längere Weg schöner und bleibt mehr im Gedächtnis als der optimale.
Mach weiter so.
Viele Grüße, Silke
Hallo Silke,
Vielen Dank für deine lieben Worte. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Da sehen wir vieles sehr ähnlich. Bleib auch du auf deinem Weg, denn es ist ein guter Weg! Bloggen sollte meiner Meinung nach vor allem eines – Spaß machen! :-)
Lieben Gruß,
Michael
Ic gestehe, dass ich echt nicht wüsste, wie ich alle einzelnen Blogs auf dem Laufenden halten sollte. Die Zeit hab ich doch gar nicht. Bei jedem jede Woche was Bloggen, schöne Bilder veröffentlichen, was übers Radreisen schreiben, was über Expat und Co und was über Italien. Um Gottes Willen… woher soll ich die Zeit nehmen?
Abgesehen davon – wie du ja sagst: Es wäre nicht mehr mein Blog. Denn mein Blog geht um MICH und MEINE Reisen und um MEINE Gedanken. Die umfassen einfach alles. Nicht aufgedröselt, sondern nebeneinander und gleichzeitig!
Ach, ich könnte so viel machen, um erfolgreicher zu sein mit meinem Blog. Ich könnte mal ein bisserl Geld investieren. Ich könnte selbsthosten, eine vernüftige Domain wär nett, ein individualisiertes Theme, größere Speicher, ein bisserl Werbung auf FAcebook, Twitter wär vielleicht auch nicht so übel?
Aber hmm… nein, letztendlich mach ichs dann doch nicht. Sehe ich halt, wie meine Followerzahlen etwas vor sich hindümpeln. Ist zwar schade, es würde mich klar freuen, 1000 Follower zu haben, statt knapp unter 300. Aber wenn ich Geld investiere, müsste ich auch Geld rauskriegen aus meinem Blog. Und genau das mag ich nicht.
Solange mir regelmäßig Leute schreiben, wie gerne sie bei mir lesen, bin ich zufrieden :) Auch wenn ich dennoch hin und wieder neidisch auf die Erfolge der anderen schiele. Wenn ich sie WIRKLICH wollte, würde ich ja dafür auch mehr tun, als nur gemütlich vor mich hinzubloggen.
LG, Ilona
Ich find deine Einstellung toll und richtig, denn eines darf niemals auf der Strecke bleiben – der Spaß an der Sache! Und so muss jeder seinen persönlichen Weg finden. „Erfolg“ mag da ein möglicher Weg sein, aber das muss noch lange nicht der richtige Weg für jeden sein. Davon abgesehen ist auch immer die Frage, was „Erfolg“ eigentlich heißt. Mach einfach weiter so und bleib wie du bist. Hab Spaß am Bloggen. Das ist das Wichtigste!
Lg Michael
Gute Worte! Darüber habe ich letztes Jahr auch etwas geschrieben weil ich ganz und gar deiner Meinung bin! :-)
Muss ich doch gleich mal bei dir stöbern gehen. :-)
Einfach nicht zu vielen „Schaufelverkäufer-Blogs“ lesen. :)
Für mich sind gute Blogs die, die zwischen einer reinen Nieschenseite und einem Krimskrams-Laden liegen. Stur nur über ein enges Thema zu schreiben ist für mich nicht authentisch, gleichzeitig muss ich aber auch nicht wissen, was es bei dir gestern zum Essen gab. :)
Du machst das schon richtig so!
Liebe Grüße,
Marc
Tse, dabei war das total lecker!! :-D .. Den Ausdruck „Schaufelverkäufer-Blog“ finde ich übrigens gut. Trifft es sehr schön!
Lg Michael
Lieber Michael
Danke für diesen Beitrag. Treffender hätte ich es auch nicht schreiben können. Beruflich voll integriert und Zeit, nebenher zu Bloggen erfordert viel „Spagat-Technik“. Und dann sind da noch Familie, Frende….SEO ist mir nicht Wichtich, Autentisch zu sein zählt. Genauso sehe ich das auch. Top Zeilen von dir. Vielen Dank
Vielen Dank für dein Feedback! SEO ist mir schon sehr wichtig. Aber ich denke, man kann es auch übertreiben. Ich glaube fest daran, dass man auch erfolgreich sein kann, ohne immer jede „ach so wichtige“ Regel zu beachten. Nicht immer ist der „kürzeste“ Weg auch der „beste“. Ich denke, Leidenschaft und Authentizität sind es, die wirklich zählen!