Mit meinem ersten Liebesbrief an Paris möchte ich euch gern meine Erwartungen an diese schöne Stadt vorstellen. Ich bin gespannt, ob dieser Brief einmalig bleiben wird oder ob mich Paris dazu verführt, weitere Briefe zu schreiben. Wer weiß, vielleicht ist das ja gar der Anfang einer leidenschaftlichen Beziehung?!

Wir werden sehen …

Liebesbrief

 

Liebes Paris,

 

nur noch wenige Wochen trennen uns voneinander und ich kann es ehrlich gesagt kaum erwarten, dich endlich kennen lernen zu dürfen. So viel hat man mir schon von dir erzählt. Und doch möchte ich mir erstmal ein eigenes Bild machen. Stadt der Liebe nennt man dich. Ob du mir diese Seite wohl auch zeigen wirst? Mir ist bewusst, dass wir nur wenig Zeit miteinander haben werden. Kaum mehr als ein erstes Date. Aber wer weiß, vielleicht wird ja mehr daraus? Die Bahn ist gebucht, eine Unterkunft habe ich auch gefunden, auch wenn du mir die Suche nicht leicht gemacht hast. So viele Nebenbuhler. Aber auch dieses Hinderniss habe ich aus dem Weg geräumt.

Natürlich werde ich meine Kamera dabei haben und ich freue mich sehr darauf, dich in unterschiedlichen Posen und mit all deiner Schönheit fotografieren zu dürfen. Sorge du bitte dafür für schönes Wetter. Ich wäre begeistert, wenn du mir deine Highlights in bestem Licht zeigen würdest – den Eiffelturm, den Louvre, Notre-Dame, den Triumphbogen und all die anderen schönen Dinge. Für den Eiffelturm habe ich mir auf dein Anraten hin natürlich schon im Voraus Karten besorgt. Schließlich möchte ich ja möglichst viel Zeit mit dir und nicht mit Warteschlangen verbringen.

Ich bin gespannt darauf, wie es sein wird, mich in deinem gut ausgebauten Metro Netz zu bewegen, ob du mich sicher und gut ans Ziel leiten wirst. Ich habe gehört, einige deiner Metro Stationen sollen riesig sein. Wirst du auf mich aufpassen und verhindern, dass ich vom rechten Weg abkomme? Apropos rechten Weg. Selbstverständlich steht auch das Moulin Rouge auf meiner Liste ganz oben. Sei mir aber bitte nicht böse, wenn ich mir dein Vergnügungsviertel doch lieber bei Tage ansehen werde. Dafür habe ich mir überlegt, dass wir uns ganz romantisch abends an der Seine verabreden und einen Spaziergang machen. Vielleicht fahren wir auch auf die Terasse des Montparnasse und trinken ein Gläschen Champagner zusammen. Ich denke, das können wir ja einfach spontan entscheiden. Denkst du übrigens dran, mir morgens dann frische Croissons zu besorgen? Ein klassisches Pariser Frühstück darf natürlich an unserem Wochenende nicht fehlen.

Ach ja, ich habe noch eine Bitte. Ich bin nicht sicher, ob das eine gute Idee ist, aber ich würde dich auch gern einmal in ein schickes Restaurant ausführen wollen. Allerdings spreche ich ja kein Wort französisch. Wärst du so nett und stellst mir einen netten Kellner zur Seite, für den das okay ist? Ich habe mir erzählen lassen, dass viele Franzosen doch recht eigenwillig sind, was den Willen betrifft, sich auch auf andere Sprachen einzulassen. Aber vielleicht ist das auch nur ein Vorurteil. Wer weiß. Ich bin sicher, das wirst du aufklären.

Lass mich dir zum Abschluss noch einmal sagen, wie sehr ich mich auf dich freue. Ich hoffe, du freust dich ebenso auf mich und zeigst dich mir von deiner romantischsten und schönsten Seite.

 

Aufgeregte Grüße,
dein Michael

Wie gefällt dir mein Liebesbrief? Wie findest du die Idee, künftig meine Erwartungen an Reiseziele in Briefform zu verpacken?